Folsäure spielt bei allen Wachtsums- und Entwicklungsprozessen im menschlichen Körper eine Rolle. Eine Nahrungsergänzung mit Folsäure ist insbesondere deswegen wichtig, weil du dadurch gesundheitliche Risiken für dein Baby in den ersten Schwangerschaftswochen senken kannst. Eines dieser Risiken ist der Neuralrohrdefekt. 

Die zusätzliche Einnahme von Folsäure kann das Risiko eines Neuralrohrdefekts um 70 Prozent senken. Glücklicherweise sind in Mitteleuropa nur ein bis zwei von 1.000 Babys von Neuralrohrdefekten betroffen. [2] Daher lohnt es sich, die Supplementation von Folsäure beim Kinderwunsch und während der Schwangerschaft ernst zu nehmen und achtsam auf eine Deckung des Bedarfs zu achten.

Abgesehen von Neuralrohrdefekten besteht bei einem Folsäuremangel auch ein Risiko für andere Fehlbildungen, wie die Lippen- oder Gaumenspalte. Gemäß einem Artikel der GynDepesche (Medizinische Fachzeitschrift mit Schwerpunkt Gynäkologie & Geburtshilfe; Anm.), der sich auf eine Fall-Kontroll-Studie der Wissenschaftlerin Iris van Rooij bezieht, zeigte sich, dass bei dem Risiko für die Bildung einer Lippen- oder Gaumenspalte auch die genetische Veranlagung eine Rolle spielt. 

Mütter mit dem MTHFR-677TT-Genotyp und einer zu geringen Folsäureaufnahme hatten in der Studie ein erhöhtes Risiko dafür, dass das Baby mit einer Lippenscharte zur Welt kommt. Bei Vorliegen des MTHFR-1298CC-Genotyp fiel das Risiko beim Baby sogar um das Siebenfache höher aus! [3] Daher ist es plausibel, einerseits Folat über Lebensmittel aufzunehmen, andererseits zur möglichen Minderung der Risiken zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel mit entsprechend hochdosierter Folsäure einzunehmen. 

Wenn du deine Hebamme oder Fachpersonal aus dem Ernährungsbereich fragen würdest, wie du mehr Folsäure über deine Ernährung aufnehmen kannst, dann wirst du eine möglicherweise überraschende Antwort erhalten: “Es gibt keine Lebensmittel, die Folsäure enthalten.”  

Die Nahrungsergänzung mit Folsäure ist das Hauptthema im weiteren Verlauf dieses Artikels. Vorab geben wir dir noch einen umfangreichen Überblick über einige Lebensmittel mit Folat, damit du im Rahmen deiner Ernährung bereits einen Grundstein für eine gute Versorgung mit dem Vitamin legst. Wähle dazu den gewünschten Gehalt an Folat in Mikrogramm pro 100 g aus und erhalte eine Liste an passenden Lebensmitteln! [6]

Bedenke: Obwohl zahlreiche Lebensmittel Folat enthalten, gelingt es vielen Personen trotzdem nicht, ihren täglichen Bedarf zu decken. Da dieser während der Schwangerschaft zusätzlich erhöht ist, ist die ausreichende Aufnahme über die Ernährung allein umso schwieriger. 

Sicher erinnerst du dich an die vorige Aussage: Folsäure ist weniger zur Unterstützung deines Kinderwunsches wichtig, sondern vielmehr dafür, eine angemessene Entwicklung des Embryos in den ersten Wochen deiner Schwangerschaft zu gewährleisten. 

Eine Folsäure-Einnahme ab Beginn der Schwangerschaft reicht deswegen jedoch nicht unbedingt aus. Ganz im Gegenteil: Folsäure ist schon zur Vorbereitung der Schwangerschaft einzunehmen. Warum?  

• Es braucht einige Zeit, bis ein wünschenswerter Folatspiegel im Blut erreicht wird.  
  
• Das Neuralrohr entwickelt sich bereits in den ersten vier Wochen der Schwangerschaft. 
  
• Einen positiven Schwangerschaftstest hältst du womöglich erst zwei Wochen nach dem Beginn der Schwangerschaft in der Hand.
  

Dieser Zusammenhang verstärkt die Empfehlung, schon vor der geplanten Schwangerschaft ein Nahrungsergänzungsmittel mit Folsäure einzunehmen. 

Außerdem, obwohl es nicht der primäre Verwendungszweck ist, wird Folsäure auch zur Unterstützung des Kinderwunsches – also zur Förderung der Fruchtbarkeit – eingesetzt. Vereinzelt heißt es in Quellen, es könne bei Störungen mit einem Östrogenüberschuss verwendet werden. [7] Des Weiteren hat Folsäure eine Funktion bei der Zellteilung [8], was auch im Befruchtungsprozess ein wichtiger Faktor ist. 

Kommen wir nun zur Frage, wann der Beginn der Einnahme empfohlen wird. Du weißt bereits, dass du Folsäure schon vor der Schwangerschaft einnehmen solltest. Dabei ist in verschiedenen Quellen von anderen zeitlichen Einschätzungen die Rede.  

Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) rät dazu, mindestens vier Wochen vor der geplanten Schwangerschaft mit der Nahrungsergänzung zu beginnen und stimmt damit mit den Empfehlungen von Croon (2005) überein. Demgegenüber empfehlen Kirkpatrick und Johnstone (2018) einen Beginn mit der Folsäure-Nahrungsergänzung zwölf Wochen vor der geplanten Schwangerschaft. [8]; [2]; [7] Da es bei der DGE heißt, mindestens vier Wochen vor der Schwangerschaft solle die Supplementation beginnen, ist dieser Anfangszeitpunkt auch wirklich als Minimum zu verstehen. 

Du weißt nun, wann du mit der Folsäure-Aufnahme beginnen solltest. Genauso wichtig ist auch die Frage nach dem Endzeitpunkt der Folsäure-Supplementation. Definitiv ist die Folsäure-Einnahme beim Eintritt einer Schwangerschaft fortzusetzen, wie bereits anhand der Bedeutung für eine gesunde neuronale Entwicklung deines Embryos verdeutlicht wurde. Die Quellen sind sich weitestgehend einig, dass die Nahrungsergänzung mit Folsäure bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels fortgesetzt werden sollte. Die DGE und Schrammel (2019) nennen einen Zeitraum von bis zu zwölf Wochen nach Beginn der Schwangerschaft, Croon (2005) spricht in diesem Kontext von bis zu acht Wochen. [8]; [6]; [2] 

Die empfohlene Folsäure-Kinderwunsch-Dosis laut DGE beträgt 400 oder 800 µg (Mikrogramm) pro Tag. Dabei gelten die 400 µg, sofern rechtzeitig und somit mindestens vier Wochen vor der Schwangerschaft mit einer Nahrungsergänzung begonnen wird. Hochdosierte Supplemente mit 800 µg Folsäure solltest du dann verwenden, sofern du mit der Nahrungsergänzung kurz vor oder nach der Schwangerschaft beginnst [8].  

Zudem haben wir bereits betont: Wann genau du schwanger wirst, kann nicht vorhergesehen werden. Damit bist du mit höher dosierten Nahrungsergänzungsmitteln auf der sicheren Seite, wenn dein Wunsch sehr schnell in Erfüllung geht. 

Eine ganz besondere Regelung ergibt sich für Mütter, die bereits ein Kind mit Neuralrohrdefekt zur Welt gebracht haben. Hier ist aufgrund des erhöhten Risikos für Fehlbildungen vor einer erneuten Schwangerschaft die Folsäure-Kinderwunsch-Dosierung deutlich höher als in anderen Fällen: Vereinzelt ist von 5.000 µg Tagesdosis die Rede! [2] In der Pharmazeutischen Zeitung werden in einem Artikel aus 2006 für diesen Fall 4.000 µg als Tagesdosis genannt. [9] In diesem Fall wirst du von deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen beraten. Präparate mit dieser Folsäure-Kinderwunsch-Dosis erhältst du zudem nur mit Rezept in der Apotheke. 

Halte dich möglichst eng an unsere Empfehlungen oder die deiner Ärztin oder deines Arztes. Die folgende Auflistung fasst diese gängigen Empfehlungen nochmals zusammen: 

• Minimal 400 µg bei einem zeitgerechten Beginn der Einnahme von Folsäure mindestens vier Wochen vor der Schwangerschaft.  
  
• 800 µg versorgen dich auch dann optimal, wenn du schnell schwanger wirst oder später mit der Einnahme beginnst… oder du einfach beruhigt auf der sicheren Seite sein möchtest. 
  
• Deutlich höhere Dosierungen setzen eine vorhergehende ärztliche Rücksprache voraus. 
  
• Zweites und drittes Trimester: In diesem Zeitraum ist die Folsäureeinnahme ohne Effekt auf die Neuralrohrentwicklung beim Fötus, weil diese bereits abgeschlossen ist. Nichtsdestotrotz ist eine Fortsetzung der Supplementation sinnvoll, weil Folsäure der Neuentwicklung von Zellen als elementarer Baustein dient. 
  
• In der Stillzeit solltest du wieder mit der Einnahme einer Folsäure-Supplementation beginnen. Hier gelten 450 µg als angemessene Tagesdosis. [10] 
  

Die Regale in Drogerien und Apotheken sowie das Sortiment von Online-Shops weisen eine große Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln mit Folsäure auf. Da gibt es komplett vegane Produkte ebenso wie Multivitaminkomplexe. Die Stiftung Warentest hat in einem Folsäure-Kinderwunsch-Test verschiedene Produkte unter die Lupe genommen und enorme Unterschiede festgestellt. Die Nahrungsergänzungsmittel für die Schwangerschaft und den Kinderwunsch hatten zum Teil hohe Preise und willkürliche Dosierungen. 

Für uns waren die qualitativen Schwankungen zwischen den Produkten ein Anlass, eigene Nahrungsergänzungsmittel zu produzieren. Deswegen haben wir unsere miapanda Rundumversorgung entwickelt, die dich vom Kinderwunsch bis zur Stillzeit mit den wichtigsten und hochwertigen Nährstoffen versorgt.  

In unseren Produkten miapanda 0 für die Kinderwunschzeit und miapanda 1 für die Frühschwangerschaft sind jeweils 800 Mikrogramm an Folsäure enthalten, damit dein Baby insbesondere in den ersten Wochen ideal versorgt ist. Die dabei zum Einsatz kommende Folsäure liegt in aktiver Form als Markenrohstoff Quatrefolic^® vor und zählt zu den bioaktivsten Folsäure-Sorten, weswegen sie zur Nahrungsergänzung äußerst gut geeignet ist. Mehr zur Bioaktivität erfährst du im nächsten Abschnitt. 

Zusätzlich enthalten die Präparate weitere wertvolle Vitamine wie Vitamin E, D, B6, B2, B12, C und Biotin sowie das Spurenelement Jod. Die Zusammensetzung ist mit unserem ExpertInnen-Beirat abgestimmt und beruht auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. 

Mit miapanda 2 und 3 begleiten wir dich auch noch in der Schwangerschaft ab Woche 13 sowie in der Stillzeit mit einer durchdachten Rundumversorgung. Zwar ist Folat im Verlauf der Schwangerschaft von geringerer Bedeutung als zu Beginn, doch dann decken die Supplemente den Bedarf nach anderen wichtigen Nährstoffen, wie z. B. veganem und nachhaltigen DHA (Omega 3). 

Am Ende unserer langen Ausführungen steht die Erkenntnis, dass nicht nur die Einnahme von Folsäure, sondern die gesamte Kinderwunsch-Ernährung und Ernährung während der Schwangerschaft ein anspruchsvolles Business ist. Halte deswegen bei Unsicherheit Rücksprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.

Wir haben in diesem Artikel bereits gelernt: Folsäure ist synthetisch und nicht mit dem über die Nahrung eingenommenen Folat gleichzusetzen. Doch der Begriff Folsäure ist sehr allgemein und verrät nichts über die Qualität des Vitamins, bei der es große Unterschiede zwischen einzelnen Präparaten gibt. 

Die Aufnahme von qualitativ minderwertiger synthetischer Folsäure, die tatsächlich in einer Vielzahl an Drogerie-Produkten und erst recht in den meisten Online-Shops enthalten ist, kann sich in vielseitiger Weise negativ auf andere Prozesse auswirken. Manche Hersteller mischen sogar verschiedene Folsäure-Formen und verursachen so noch mehr Verunsicherung und fehlende Transparenz. Minderwertige synthetische Folsäure ... 

• … wird nicht metabolisiert, d.h. verarbeitet. 
  
• ... kann andere Enzym-Reaktionen stören.  
  
• … kann die Bioverfügbarkeit von anderen Folat-Formen behindern.[11] 
  

Wesentlich besser sind die aktiven Formen der Folsäure, wozu u. a. Calcium L Methylfolat, L-5-Methyltetrahydrofolat und der Markenrohstoff Quatrefolic^®  gehören. Forscher untersuchten im Rahmen einer Studie, inwiefern die bioaktive Folsäure 5-MTHF sich zur Prävention von Neuralrohrdefekten in der Schwangerschaft eignet. 

In der Studie beobachteten sie bessere Effekte durch bioaktive Folsäure als durch Folsäure speziell bei Frauen mit genetischen Abweichungen der Enzyme, die im Folsäurestoffwechsel aktiv sind. Zudem tolerierte der Stoffwechsel der Frauen höhere Dosierungen bei Anwendung bioaktiver Folsäure besser als bei gewöhnlicher Folsäure. Zuletzt wurde beobachtet, dass die Folsäure-Spiegel in der Frühschwangerschaft durch die bioaktive Folsäure merklich gesteigert werden konnten. [12] 

Fazit dieser Studie: Dein Körper kann aktive Formen besser aufnehmen, da diese als Endprodukt vorliegen. Da diese außerdem unter anderem nicht das für den Folat-Stoffwechsel erforderliche Enzym DHFR verbrauchen, wird der natürliche Stoffwechsel durch die Supplementation nicht eingeschränkt. 

Wir erstellen unsere Ratgeberartikel auf der Basis von wissenschaftlichen Quellen. Dennoch möchten wir darauf hinweisen, dass sich die Angaben in keinem Fall als Ersatz für eine professionelle, ärztliche Beratung oder Behandlung eignen. Die Inhalte von miapanda.de können und dürfen daher nicht verwendet werden, um selbst eine Diagnose zu stellen und/oder eine Behandlung zu beginnen.