Alles über Mönchspfeffer
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zuletzt aktualisiert am 21.02.2023 mit wissenschaftlichen Quellen belegt |
Der Mönchspfeffer und der weibliche Zyklus: Wie hängt das zusammen?
In der Pflanzenkunde gibt es einige Kräuter und Pflanzen, die von Frauen schon seit langer Zeit geschätzt werden. Der Mönchspfeffer zählt zu den besonders häufig erwähnten Pflanzen, die auf eine Jahrtausende alte Geschichte zurückblickt.
Wir haben uns näher mit dem altbewährten Mönchspfeffer beschäftigt und hinterfragt, warum dieser insbesondere von Frauen schon lange geschätzt wird.
Das Wichtigste in Kürze
Bei Zyklusstörungen oder einem bisher unerfüllten Kinderwunsch machten bereits viele Frauen positive Erfahrungen mit Ansätzen aus der Pflanzenkunde.
Mönchspfeffer wird damit in Zusammenhang gebracht, deinen Zyklus zu unterstützen. Deshalb wird Mönchspfeffer häufig bei Folsäure-Präparaten im Bereich Kinderwunsch ergänzt.
Bei anhaltenden Problemen oder Fragen solltest du Rücksprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt halten.
Was ist Mönchspfeffer? Ein Exkurs in die Geschichte und Pflanzenkunde
Der Mönchspfeffer gehört zur Gruppe der Eisenkrautgewächse und wächst in den Gebieten des Mittelmeers, Asiens und insbesondere Indiens wild und auf feuchten Böden. Drei bis sechs Meter hoch wird die Pflanze, ehe sie im September und Oktober geerntet wird. Zu den Inhaltsstoffen gehören u. a. ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe und fettes Öl. [1; 2]
Einen Teil seines Namens erhält er durch seine geschmacklichen und olfaktorischen – also den Geruchssinn betreffenden – Ähnlichkeiten zum Pfeffer. Den anderen Teil des Namens – das „Mönch“ – hat er aufgrund seines häufigen Einsatzes in mittelalterlichen Klöstern erhalten. Die Eigenschaften und das Aroma der Pflanze waren für diesen Einsatzbereich optimal geeignet.
Doch man erhoffte sich noch mehr davon, als nur den Pfeffer zu ersetzen: Der Mönchspfeffer galt als ein Anaphrodisiakum; also ein Mittel zur Dämpfung des Sexualtriebes. Im Lateinischen wiederum heißt der Mönchspfeffer „Vitex agnus castus“. Ins Deutsche übersetzt bedeutet dies „keusches Lamm“. Daher rühren auch andere Bezeichnungen der Pflanze, wie z. B. Keuschlamm und Keuschbaum.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte etablierte sich die Pflanze zunehmend auch im Einsatz bei Frauen und wurde im Hinblick auf ihren tatsächlichen therapeutischen bzw. medizinischen Nutzen näher untersucht. Dabei konnte man die These bezüglich der lustsenkenden Wirkung nicht bestätigen. Stattdessen entdeckten Forscher eine Reihe anderer in Frage kommender Einsatzbereiche für den Mönchspfeffer…
Schluss mit den Mythen über keusche Lämmer! Warum schätzen vor allem Frauen Mönchspfeffer heute noch?
Die positive Botschaft über den Mönchspfeffer ist, dass dieser wissenschaftlich im Vergleich zu anderen Pflanzen sehr gut erforscht ist! Eine Mönchspfeffer-Wirkung darf – anders als bei bestimmten Nährstoffen – hier nicht kommuniziert werden, da es sich im Regelfall nicht um ein Arzneimittel handelt. Doch wir möchten dir nicht vorenthalten, mit welchen Bereichen die Pflanze in einen positiven Zusammenhang gebracht wird:
- Prolaktinspiegel;
- gestagenähnliche Eigenschaften (Gestagene sind für die zweite Zyklushälfte von Bedeutung);
- Stimmung;
- Schmerzempfindung;
- Empfindungen im Laufe des Zyklus;
- Regelmäßigkeit von Zyklen. [1]; [2]; [3]
Wir möchten an dieser Stelle ergänzend dazu zwei beispielhafte Quellen anführen um zu zeigen, dass die Inhaltsstoffe und deren Einfluss auch bei wissenschaftlichen Untersuchungen geprüft werden.
Bereits 1999 war der Mönchspfeffer gut erforscht. In einem Artikel der pharmazeutischen Zeitung ist von Anwendungsbeobachtungen mit großer Patientenanzahl die Rede, die die Anwendung u. a. bei Zyklusstörungen und dem prämenstruellen Syndrom (PMS) nahelegen. [4]
Unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) ist eine Ansammlung an körperlichen sowie psychischen Beschwerden zu verstehen, die typischerweise wenige Tage bis zu zwei Wochen vor der Menstruation beginnen. [5] Ein prämenstruelles Syndrom verläuft von Frau zu Frau unterschiedlich. Aufgrund seiner hormonähnlichen Eigenschaften wird Mönchspfeffer bei PMS wertgeschätzt. Um als Beispiel das Hormon Prolaktin anzuführen: Ein zu hoher Spiegel des Hormons kann Spannungsgefühle in den Brüsten auslösen. Durch die potenzielle Regulation des Prolaktinspiegels ist es denkbar, dass Mönchspfeffer bei PMS-Beschwerden einen positiven Einfluss haben kann. [2]
Von dem renommierten Institut Stiftung Warentest wurden in einem sehr viel aktuelleren Test vom 04.2021 mehrere Medikamente unter die Lupe genommen, die Mönchspfeffer enthalten. Auch das Institut räumt ein, die Einnahme von Mönchspfeffer könne einen positiven Einfluss auf das Prämenstruelle Syndrom ausüben. [6]
Zyklusstörungen, wie z.B. ein unregelmäßiger Zyklus, sind vor allem für Frauen mit Kinderwunsch von Bedeutung, da dieser die Chance auf eine Schwangerschaft negativ beeinflussen kann. Auch unter Homöopathen und in Büchern wie Pflanzenkraft für die Frau (2015) von Dr. med. Thomas Klein gilt die Anwendung von Mönchspfeffer für den Kinderwunsch als ratsam. [2]
Unser Nahrungsergänzungsmittel miapanda 0 für den Kinderwunsch enthält neben hochwertigem Mönchspfeffer-Extrakt hochdosierte und bioaktive Folsäure. Frauenmantel und andere wertvolle Vitamine und Nährstoffe ergänzen den Nährstoffkomplex bei Kinderwunsch.
Welche Mönchspfeffer-Nebenwirkungen können auftreten?
Es heißt, es könne bei einer Einnahme von Mönchspfeffer zu Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Nesselsucht kommen. [1] Vor allem die Nesselsucht mit ihren charakteristischen Hautrötungen sollte beobachtet werden. Schwellungen, Atembeschwerden und Schluckstörungen sind ein Hinweis auf eine Allergie und sind als akute Fälle ärztlich zu behandeln. [6] Eine derartige Nebenwirkung ist glücklicherweise sehr unwahrscheinlich – vor allem bei geringen Dosierungen.
Abgesehen von den Nebenwirkungen gibt es Fälle, in denen du keinen Mönchspfeffer kaufen und einnehmen solltest: Hierzu gehört ein diagnostizierter oder vermuteter Östrogenmangel, der sich durch Störungen in der ersten Zyklushälfte bemerkbar macht. Aufgrund seiner möglichen gestagenähnlichen Wirkung könnte Mönchspfeffer den Östrogenmangel verstärken. Außerdem von einer Mönchspfeffer-Einnahme abzusehen ist…
- während der Schwangerschaft und Stillzeit;
- bei der Einnahme von Medikamenten gegen Psychosen, Parkinson und Krebs;
- im Falle einer Einnahme von Medikamenten zur Linderung der Beschwerden während der Wechseljahre;
- und bei Tumoren der Hirnanhangdrüse sowie Brustkrebs. [6]
Wenn du keine Medikamente einnimmst, keine diagnostizierten Krankheiten vorliegen, du nicht schwanger und volljährig bist, dann steht einer Mönchspfeffer-Einnahme grundsätzlich nichts im Wege.
Kann die Einnahme von Mönchspfeffer in den ersten zwei Wochen deiner Schwangerschaft, wo du vielleicht nicht mal über deine Schwangerschaft Bescheid weißt, schaden? Für eine gewisse überlappende Zeit zu Beginn deiner Schwangerschaft stellt die Einnahme von Mönchspfeffer kein Problem dar. Logischerweise kannst du nicht sofort im ersten Moment wissen, dass du schwanger bist… In diesem Punkt musst du dir keine Sorgen machen.
Bei Zyklusstörungen und anderen Problemen, die eine Erfüllung deines Kinderwunsches möglicherweise behindern oder verzögern, stehen dir auch schulmedizinische Ansätze zur Verfügung. Vor allem die Einnahme von Folsäure ist empfehlenswert, da diese zum Wachstum von mütterlichem Gewebe beiträgt und eine Funktion bei der Zellteilung hat.
Mönchspfeffer-Nebenwirkungen: Geht das Lustempfinden wirklich zurück?
In einem Punkt widersprechen sich unsere Quellen: die lustsenkende Wirkung. Somit sind wir wieder beim Mythos aus dem Mittelalter angelangt… Senkt die Einnahme von Mönchspfeffer nun die sexuelle Lust oder nicht?
Karin Detloff schreibt in ihrem Buch Hormonelle Beschwerden pflanzlich behandeln (2018) beispielsweise, eine niedrige Dosierung und deren Einnahme würden beim Mann luststeigernd wirken, während eine hohe Dosierung die Lust senke. [1]
Dr. med. Thomas Klein hingegen widerspricht dem in seinem Werk Pflanzenkraft für die Frau (2015): „Auf die Libido, also das Lustempfinden der Frau, hat er keinen nachweisbaren Einfluss. Die Annahme der Antike, dass Mönchspfeffer ‘keusch‘ mache, war also reiner Mythos. Im Gegenteil, ein umfassendes körperliches Wohlbefinden führt meist auch zu einem besseren sexuellen Erleben.“ [2]
Summa summarum würden wir uns an deiner Stelle keine Sorgen machen, dass dein Lustempfinden zurückgeht. Ohnehin steht, wenn du diesen Artikel liest, wahrscheinlich der Kinderwunsch im Vordergrund. Diesem Ziel kannst du eine Zeit lang das eventuell sinkende Lustempfinden unterordnen, falls es denn tatsächlich zu einer negativen Wirkung auf die Libido kommt. Diese eventuelle Nebenwirkung sollte daher keine Rolle spielen.
Wie, in welcher Form, wie lange? Alles zur Einnahme von Mönchspfeffer
Zur Herstellung von Präparaten mit Mönchspfeffer wird die rotbraune Frucht der Pflanze verwendet. [2] Die Produkte sind in der Apotheke, in Drogerien und in Online-Shops erhältlich. Mönchspfeffer von DM, der größten deutschen Drogeriekette, gibt es aktuell nicht. (Stand: April 2021) Die Präparate sind in verschiedenen Formen erhältlich.
Mönchspfeffer zur unterstützenden Einnahme: Das solltest du darüber wissen
Es ist vollkommen normal, wenn du nicht sofort im ersten Zyklus beim ersten Versuch schwanger wirst. Um deine Chance auf einen baldigen positiven Schwangerschaftstest zu erhöhen ist es hilfreich, wenn du deine fruchtbaren Tage genau bestimmen kannst. Dazu ist es wiederum notwendig, den Zeitpunkt des Eisprungs zu kennen. Dies ist bei einem regelmäßigen Zyklus sehr viel einfacher als bei einem unregelmäßigen Zyklus.
Doch es kann mehrere Wochen oder sogar Monate bis zu einer Schwangerschaft dauern. Dies bestätigt auch Dr. med. T. Klein (2015): „Erfahrungen zeigen, dass es zwar nicht sofort, aber nach zwei, drei Zyklen zu einer Besserung kommt. Die Behandlung sollte mindestens ein halbes Jahr andauern, falls aus ärztlicher Sicht keine Einschränkungen vorliegen.“ [2] Wir möchten diese Aussage entschärfen, da Klein damit ein Heilversprechen gibt, indem er schreibt, „dass es zwar nicht sofort, aber nach zwei, drei Zyklen zu einer Besserung kommt.“
Nochmal, um sich nicht falschen Erwartungen hinzugeben: Es kann zu einer Besserung kommen. Wenn du ein Mönchspfeffer-Präparat über mehrere Zyklen lang zu dir nimmst, dann kannst du ganz persönliche Erfahrungen sammeln und für dich feststellen, ob dir die Einnahme etwas bringt.
Mönchspfeffer – wie einnehmen?
Wo wir eben von der Dosis schrieben: Personen, die eines der Präparate mit Mönchspfeffer kaufen, finden Hinweise zur Dosierung immer auf dem Beipackzettel des jeweiligen Arzneimittels und/oder der Produktverpackung vor.
Die Art des Produkts und somit die Art der Einnahme spielt grundsätzliche keine Rolle, sondern hängt von deinen persönlichen Präferenzen ab. Wenn du ein Präparat mit Folsäure wählst dann ist jedoch sehr wichtig, auf die Qualität zu achten. An diesem Punkt bist du bei unseren Präparaten am besten aufgehoben, weil diese Folsäure-Produkte den Markenrohstoff Quatrefolic® enthalten. Erfahre dazu in unserem großen Artikel über Folsäure Näheres.
Ab wann wirkt Mönchspfeffer?
Mönchspfeffer darf durchgehend eingenommen werden, sofern keine Wechselwirkung mit Medikamenten möglich ist, bestimmte Erkrankungen nicht vorliegen und du nicht schwanger bist. Unser Rat: Gib den Dingen Zeit und habe etwas Geduld, bis du einen positiven Einfluss auf dein Wohlbefinden bemerkst.
Mönchspfeffer – wie einnehmen bei Kinderwunsch?
Die Art der Einnahme ist unerheblich und von deinen persönlichen Vorlieben abhängig.
Wie lange Mönchspfeffer nehmen?
Solange du schwanger werden möchtest, kannst du unsere Nahrungsergänzungsmittel dauerhaft nehmen – vor allem auch, um den Folat-Spiegel hochzuhalten. Wenn du aber nach neun bis zwölf Monaten noch immer nicht schwanger wirst, solltest du die Ursachen ärztlich abklären. Insbesondere nach langer Pilleneinnahme ist eine Wartezeit von sechs Monaten und mehr bis zur gewünschten Schwangerschaft nicht unüblich.
Quellenverzeichnisse
[1] Detloff, K.: Hormonelle Beschwerden pflanzlich behandeln - Wirkungsvolle Heilpflanzen für die verschiedenen Lebensphasen der Frau. Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 2016.
[2] Klein, Dr. med. T.: Pflanzenkraft für die Frau - Wechselbeschwerden, Prämenstruelles Syndrom, Harnwegsinfekte, schwache Blase & Co.. Wien: Verlagshaus der Ärzte, 2015. 1. Auflage.
[3] Nissim, R.: Naturheilkunde in der Gynäkologie - Ein Handbuch für Frauen. Berlin: Orlanda Frauenverlag GmbH, 2007. 13. Auflage.
[4] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-10-1999/titel-10-1999/ (letzter Abruf: 11.04.2021; 16:27 Uhr)
[5] https://www.netdoktor.de/krankheiten/pms/ (letzter Abruf: 11.04.2021; 16:27 Uhr)
[6] https://www.test.de/medikamente/wirkstoff/pflanzliches-mittel-moenchspfeffer-w687/ (letzter Abruf: 11.04.2021; 16:27 Uhr)
Bildrechte
[1] © Pixabay - Krieger
[2] © Pexels - Burst
[3] © Pexels - Orione Conceição
[4] © Pexels - Andrea Piacquadio
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