Bauchschmerzen in der Schwangerschaft: Unsere Top-Tipps

geschrieben von:
Verena Sandner

zuletzt aktualisiert am 27.06.2024
mit wissenschaftlichen Quellen belegt

Bauchschmerzen in der Schwangerschaft richtig deuten und mit unseren Top-Tipps passend reagieren

Die Ursachen für Bauchschmerzen in der Schwangerschaft sind so vielfältig wie die Art und Weise, wie sich die Schmerzen äußern können. Bei Mutterbandschmerzen beispielsweise ähneln die Schmerzen einem Muskelkater, Verdauungsprobleme hingegen können sich in Oberbauchschmerzen äußern. 


Wie blickt man bei all den verschiedenen Arten von Unterleibsschmerzen überhaupt durch und ergreift die richtigen Maßnahmen? Eine Antwort auf diese Frage fällt nicht leicht. Manche Schwangere machen sich Sorgen, ob ihre Schmerzen auf einen Notfall oder sogar eine Fehlgeburt hindeuten. Wir von miapanda haben uns ausführlich der Frage gewidmet, wie du Schmerzen im Unterleib bestmöglich erkennen und behandeln kannst – also worauf warten wir noch? Viel Spaß beim Lesen! 

Das Wichtigste in Kürze

  • Bauchschmerzen in der Schwangerschaft im 1. Trimester werden subjektiv meist als leicht empfunden und haben natürliche Ursachen. 

  • Bei komplikationsfreier Schwangerschaft ist in der Regel ärztlicher Rat erst in der Schwangerschaft im 3. Trimester einzuholen. In diesem Zeitraum setzen Übungswehen ein. 

  • Den Großteil der Schmerzen kannst du mit einer angepassten Ernährung, Ruhe, Entspannung sowie Wärme behandeln und lindern.  

  • Falls die Beschwerden plötzlich auftreten, unzumutbar stark sind oder von anderen Symptomen begleitet werden (z.B. Fieber, Durchfall oder Erbrechen), ist möglicherweise ein Notfall gegeben und ärztlicher Rat jedenfalls sofort einzuholen. 

Ab wann: Bauchschmerzen in der Schwangerschaft im zeitlichen Überblick

Bauch- und Unterleibsschmerzen sind in unserem Leben grundsätzlich völlig normal. Bei Frauen treten zusätzlich die meist bestens bekannten Menstruationsschmerzen am Anfang des Zyklus auf. In der Mitte des Zyklus können Eisprung-Schmerzen als eines von mehreren Eisprung-Symptomen auftreten. 


Falls eine Befruchtung der gesprungenen Eizelle erfolgt und die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter glückt, eröffnet sich ein neues faszinierendes Kapitel: die Schwangerschaft. Mit der Schwangerschaft gehen diverse körperliche Veränderungen einher, die auch zu Bauchschmerzen führen können. 

 

Bauchschmerzen, die im Zuge der Schwangerschaft auftreten, sind grundsätzlich völlig normal. Deswegen möchten wir uns zunächst vor Augen führen, welche Bauchschmerzen natürlicherweise zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft auftreten können. Die folgende Auflistung gibt dir einen Überblick über den Zeitpunkt des Auftretens, die Art des Schmerzes sowie die mögliche Bedeutung der Bauchschmerzen. 

Bis zu 11 Tage nach dem Eisprung (Unterleibsschmerzen ohne Periode)

Art und Ausprägung der Schmerzen: ziehende Schmerzen im Unterbauch; von wenigen Frauen wahrgenommen. 

 

Mögliche Bedeutung der Schmerzen

  • Zeichen für eine Einnistung, mit der die Schwangerschaft überhaupt erst beginnt 
  • Falls zusätzlich eine kleine, tröpfchenweise Blutung vor dem Beginn der eigentlichen Periode auftritt, könnte es sich um die Einnistungsblutung handeln. 
  • Auch Einnistungsschmerz genannt; zählt gemeinsam mit der Einnistungsblutung zu den unsicheren Anzeichen für eine Schwangerschaft 

Bauchschmerzen in Schwangerschaft 1. Trimester

Art und Ausprägung der Schmerzen: ziehende Schmerzen im Unterbauch; von wenigen Frauen wahrgenommen. 

 

Mögliche Bedeutung der Schmerzen

  • Bis zum Ende des 1. Trimesters, also bis zum Ende des dritten Monats, treten Schmerzen vor allem durch die Entwicklung der Plazenta auf. 
  • Die trägere Arbeit des Magen-Darm-Traktes aufgrund der Aktivität des Hormons Progesteron führt oft zu Verstopfungen, Bauchschmerzen und Blähungen

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Bauchschmerzen in Schwangerschaft 2. Trimester

Art und Ausprägung der Schmerzen: mannigfaltige Arten und Ausprägung: von Schmerzen im Oberbauch oder Unterbauch über Krämpfe bis hin zu seitlichen und pochenden Schmerzen ist alles dabei. 

 

Mögliche Bedeutung der Schmerzen

  • Vom 4. Monat bis zum 6. Monat sind Schmerzen aufgrund der fortschreitenden Schwangerschaft in der Regel häufiger und stärker als zuvor. 
  • Auslöser sind insbesondere die Weiterentwicklung der Plazenta sowie das Wachstum deines Babys. 
  • Der Druck auf die Organe, die Belastung der Mutterbänder und die ersten Tritte des Babys sind konkrete Ursachen für die Schmerzen. 

Bauchschmerzen in Schwangerschaft 3. Trimester

Art und Ausprägung der Schmerzen: wie im 2. Trimester, zusätzlich sind besonders starke Bauchschmerzen in der Schwangerschaft durch vermehrtes Einsetzen von Übungswehen möglich.

 

Mögliche Bedeutung der Schmerzen

  • Im Prinzip können schon ab Ende des 2. Trimesters (ungefähr 20. Schwangerschaftswoche) Übungswehen eintreten, aber erst im dritten Trimester (7. bis 9. Monat) werden sie regelmäßiger und stärker. [1] 
  • Auch sonst werden die aus dem 2. Trimester bekannten Beschwerden stärker, weil sich die Plazenta und das Baby noch weiter entwickeln. 

Erstmal durchatmen nach dieser Übersicht! 😉 Sie gibt dir eine grobe Orientierung, damit dir die Einordnung deiner Schmerzen leichter fällt.

Die wichtigste Erkenntnis ist: Unterleibsschmerzen werden mit fortschreitender Schwangerschaft stärker. Waren in den ersten Wochen noch eher leichte Bauschmerzen in der Schwangerschaft zu spüren, so sind es spätestens ab dem 3. Trimester eher starke Bauchschmerzen in der Schwangerschaft durch die Übungswehen und die viel Raum in Anspruch nehmende Plazenta. [2] 


Anfangs sind die Übungswehen nur leicht schmerzhaft und fühlen sich wie ein unangenehmes Ziehen im Bauch an, aber im Verlaufe des 3. Trimesters werden sie stärker. 

Ursachen für verschiedene Bauchschmerzen-Arten

Einige Schmerzarten lassen sich relativ leicht einer Ursache zuordnen; so auch sehr markante Schmerzen, wie z. B. Schwangerschaft-Bauchschmerzen wie Muskelkater, die sich den Mutterbandschmerzen zuordnen lassen. 


Andere Schmerzen kannst du aufgrund zusätzlicher Symptome gut einordnen: So deuten Magenschmerzen in der Schwangerschaft im Zusammenhang mit anderen Schwangerschaftsbeschwerden, wie Blähungen und Verstopfungen, auf Verdauungsprobleme hin. Seitenstechen in der Schwangerschaft ist häufig ein klassisches Symptom im 2. und 3. Trimester, das durch die Einengung des Bauchraums durch den Fötus entsteht.

Übungswehen im 3. Trimester

Falls du deine Bauchschmerzen in der Schwangerschaft ab dem 2. Trimester als stärker empfindest und sie den Menstruationsschmerzen leicht ähneln, solltest du dich ärztlich oder durch deine Hebamme beraten lassen. Es könnte sich dabei um Übungswehen handeln - eine besondere Art von Wehen, die auf die Geburt vorbereiten. In der Regel treten diese Schmerzen aber erst im 3. Trimester stärker auf, sodass du die Zeit bis dahin gut ohne ärztliche Hilfe oder die Hilfe deiner Hebamme überbrückst. 

Natürlich kannst und solltest du den professionellen Rat immer in Anspruch nehmen, wenn du wegen der Schmerzen verunsichert bist. Wenn es sich um ungefährliche Bauchschmerzen in der Schwangerschaft handelt, helfen dir die folgenden Tipps dabei, diese zu lindern. 

Was tun gegen Bauchschmerzen in der Schwangerschaft?

Abhängig von der Ursache der Bauschmerzen ergeben sich verschiedene Ansätze zur Linderung. Allgemein gelten Ruhe, Entspannung, Massagen und Wärme als gute Mittel, vor allem bei leichten Bauchschmerzen in der Schwangerschaft. 

 

Bestenfalls hast du daher immer eine Wärmflasche in der Schwangerschaft in deiner Nähe. Falls dein Partner oder deine Partnerin zuhause ist, dann kann er oder sie dich mit einer Massage deines Bauches im Uhrzeigersinn verwöhnen. Im Rahmen dieser Massage können ätherische Öle verwendet werden, die möglicherweise dein Wohlbefinden zusätzlich steigern und dir zur Entspannung verhelfen. 

 

Wenn du Bauchschmerzen in Kombination mit Verdauungsproblemen hast, dann empfehlen wir dir eine Ernährungsumstellung: Nimm häufiger Ballaststoffe über deine Ernährung auf, damit deine Verdauung und Ausscheidung verbessert wird. Auch Gewürze, wie Fenchel, Anis und vor allem Ingwer, gelten als verdauungsfördernd. Unter den ballaststoffhaltigen Lebensmitteln solltest du jedoch Hülsenfrüchte, Vollkorn, Hefe und Kohlgemüse meiden. 


Verzichte zudem auf kohlensäurehaltige Getränke sowie gebratene Speisen. Beides könnte das Schlucken von Luft und darüber die Verdauungsprobleme sowie schließlich die Bauchschmerzen fördern. [3]; [4] 

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Bauchschmerzen in der Schwangerschaft – wann zum Arzt oder zur Ärztin?

Ein möglicher Notfall ist die sogenannte ektopische Schwangerschaft, die glücklicherweise nur in 1,3 bis 2,4 % aller Schwangerschaften auftritt. [5]; [6]; [7] Dabei nistet sich die befruchtete Eizelle an der falschen Stelle ein, nämlich im Eileiter oder in der Bauchhöhle. 


Der Notfall macht sich direkt in den ersten Tagen oder Wochen der Schwangerschaft bemerkbar: Falls du nach einem positiven Schwangerschaftstest starke Blutungen aus der Scheide hast und starke Schmerzen im linken oder rechten Unterbauch spürst, dann solltest du dich sofort ins Krankenhaus fahren lassen. 

 

Neben diesem Notfall sollten Bauchschmerzen auch genau beobachtet werden, wenn diese zusammen mit anderen Symptomen auftreten. Zusätzliche Symptome können Fieber, Durchfall, Erbrechen und Übelkeit sein. Sofern diese Symptome und die Bauschmerzen stark auftreten oder nicht abmildern, ist eine ärztliche Abklärung erforderlich. 


Bei wenigen Malen Durchfall, leichtem Husten sowie Bauchschmerzen musst du dir nicht sofort Sorgen machen. Auch Fieber bis 38 °C und Erbrechen sind – sofern sie in Kombination mit einer Erkältung oder Erkrankung auftreten – keine Gründe, sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen. Sind die Symptome jedoch ungewöhnlich stark oder das Fieber übersteigt die 38 °C, so solltest du schnellstmöglich deine Ärztin oder deinen Arzt aufsuchen. Im Zweifel kannst du auch in der Arztpraxis anrufen und abklären, ob eine Untersuchung notwendig oder ratsam ist. 

Notfall bei Blutungen

Treten während der Schwangerschaft hellrote oder rote Blutungen aus der Scheide und zusätzliche Schmerzen ein, dann liegt ein potenziell ernstes Anzeichen für Schwangerschaftskomplikationen vor. Lasse dich in diesen Fällen sofort in die Notaufnahme fahren. Auch ganz plötzlich und unerwartet einsetzende sowie starke Schmerzen sind Hinweise auf einen möglichen Notfall. 

Schmerzen gegen Ende des 2. Trimesters und im 3. Trimester deiner Schwangerschaft, bei denen du Übungswehen vermutest, sollten nicht öfter als dreimal pro Stunde und zehnmal am Tag auftreten. Ist Gegensätzliches der Fall, dann kontaktiere auch in diesem Fall deine Ärztin oder deinen Arzt. [1] 

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Quellenverzeichnisse

[1] https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/uebungswehen-und-senkwehen/ (letzter Abruf: 04.05.2021; 11:24 Uhr) 

[2] https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/bauchschmerzen-in-der-schwangerschaft/ (letzter Abruf: 04.05.2021; 11:24 Uhr) 

[3] Stoppard, Dr. M.: Schwangerschaft - Ein Ratgeber für werdende Mütter und Väter. Berlin: Ravensburger Ratgeber Familie, 1998. 12. Auflage. 

[4] https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/blaehungen-schwangerschaft/ (letzter Abruf: 04.05.2021; 11:24 Uhr) 

[5] https://www.aerzteblatt.de/archiv/172408/Diagnostik-und-Therapiestrategien-bei-Extrauteringraviditaet (letzter Abruf: 04.05.2021; 11:24 Uhr) 

[6] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-482016/methotrexat-als-op-alternative/ (letzter Abruf: 04.05.2021; 11:24 Uhr) 

[7] https://www.netdoktor.at/krankheit/eileiterschwangerschaft-7922 (letzter Abruf: 04.05.2021; 11:24 Uhr) 


Bildrechte

[1] © New Africa - stock.adobe.com

[2] © Pexels - Daniel Reche

[3] © Elnur - stock.adobe.com


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