Bevor wir mit den Tipps, wie du schnell schwanger werden kannst beginnen, stellen wir uns erst einmal die Frage: Wie schnell ist denn überhaupt schnell? Ab wann musst du überdurchschnittlich lange warten und welcher Zeitraum ist vollkommen “normal”?  

Um diese Frage zu beantworten, machen wir einen kurzen Exkurs in die “wie schnell schwanger werden Statistik”. Laut der Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation, engl.: World Health Organization) liegt eine Unfruchtbarkeit vor, wenn ein Paar ein Jahr oder länger unverhüteten und regelmäßigen Geschlechtsverkehr hat und die Frau dennoch nicht schwanger wird. An dieser Angabe orientieren sich die Staaten um zu entscheiden, ab wann eine Kinderwunschbehandlung finanziell unterstützt wird. [1] 

Ein Jahr klingt viel für dich? Das können wir gut nachvollziehen, denn schließlich ist sogar die Schwangerschaft selbst kürzer. Doch wie viele Frauen müssen tatsächlich so lange warten? Eine Studie untersuchte bei insgesamt 346 Frauen wie lange es dauert, bis diese schwanger werden. Alle Paare nutzten die Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP), um die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung zu erhöhen. 

Das Ergebnis: 310 Frauen, also 92 %, wurden innerhalb eines Jahres schwanger. Besonders spannend ist, dass 81 % nach maximal sechs Monaten schwanger waren. Nur wenige Frauen mussten noch länger warten. Bei 38 % der Frauen fiel der Schwangerschaftstest sogar schon nach einem Monat positiv aus. [12]  

Wenn du schnell schwanger werden willst und dein Babywunsch schon sehr groß ist, dann hast du wahrscheinlich auch schon einiges über die Zeit der Schwangerschaft gelesen. Daher ist dir vielleicht schon bekannt, worauf du in diesen neun Monaten achten solltest. So sind beispielsweise eine ausgewogene Ernährung sowie der Verzicht auf Nikotin und Alkohol von Bedeutung. Das ist nicht besonders überraschend, denn schließlich wächst das Kind in deinem Bauch heran. 

Weniger offensichtlich ist hingegen, dass deine Gesundheit und dein Konsum schon vor der Schwangerschaft einen Einfluss auf die Verwirklichung deiner Familienplanung nehmen. Einerseits wirkt sich dein Verhalten auf deine Fruchtbarkeit aus, andererseits kannst du deinen Körper schon frühzeitig auf die optimale Versorgung deines Babys vorbereiten. Da sich manche dieser Faktoren jedoch nicht einfach von heute auf morgen ändern lassen, lohnt es sich vorauszudenken. Auch wenn du erst in ein oder zwei Jahren ein Kind haben möchtest, kannst du jetzt schon damit anfangen, deine Schwangerschafts-Wahrscheinlichkeit zu erhöhen. Die folgenden Tipps helfen dir dabei! 

Rauchen ist ungesund - das ist den meisten bewusst. Ebenso wissen die meisten, dass Rauchen während der Schwangerschaft ein echtes No-Go ist. Weniger bekannt ist hingegen, dass dich die schlechte Angewohnheit auch am schnell schwanger werden hindern kann. 

Das überrascht nicht allzu sehr, wenn man sich den Inhalt einer Zigarette einmal genauer ansieht. Sie enthält über 4.000 gesundheitsschädigende Substanzen. Ein Beispiel: Das in Zigaretten enthaltene Kohlenmonoxid reduziert die Sauerstoffbindung im Blut. Das wiederum führt zu einer schlechteren Versorgung der Organe und einer verminderten Leistungsfähigkeit. Zu diesen Organen zählen auch deine Gebärmutter und deine Eierstöcke. 

Alkohol wirkt sich ebenfalls negativ auf deine Fruchtbarkeit aus. Alkoholische Substanzen bringen die Hormonproduktion aus dem Gleichgewicht, sodass unter anderem weibliche Hormone in zu geringer Menge produziert werden. Dadurch kann sich dein Zyklus sowie das Heranreifen von Eizellen verändern. Im schlimmsten Fall findet kein Eisprung statt, wodurch es auch zu keiner Befruchtung kommen kann. Schwangerschaft also ausgeschlossen. 

Doch es gibt auch eine Entwarnung: Die Menge macht das Gift. Als Richtwert gelten 50 Gramm Alkohol pro Woche als ungefährlich. Das entspricht beispielsweise 2,5 Gläsern Wein. [2] Dennoch ist unser Rat: Wenn du älter bist und / oder schon länger versuchst schwanger zu werden, dann bist du mit einem Verzicht auf der sichersten Seite. 

Deine Ernährung und dein Körpergewicht sind maßgebliche Faktoren, die Einfluss auf deine Gesundheit und deine Fruchtbarkeit nehmen. Doch was bedeutet gesunde Ernährung genau? Wir möchten den Rahmen dieses Artikels nicht sprengen und auf die Details verzichten, was eine gesunde Ernährung ausmacht. Schließlich hängt das auch beispielsweise davon ab, ob du dich vegan oder vegetarisch ernährst oder ob du Allergien und Unverträglichkeiten hast. Für uns ist an dieser Stelle wichtig: Dein Körper hat während einer Schwangerschaft einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen.

Besonders häufig liest man von Folsäure bei Kinderwunsch. Dabei handelt es sich um die synthetisch hergestellte Form von Folat. In seiner natürlichen Form kommt das essenzielle Vitamin in Lebensmitteln wie Spinat, Tomaten oder Kartoffeln vor. Wenn du dir wünschst, schnell schwanger zu werden, ist die zusätzliche Aufnahme über Nahrungsergänzungsmittel ratsam. 

Doch warum ist Folsäure so wichtig? Laut Definition der EU trägt Folat zum Wachstum von mütterlichem Gewebe während der Schwangerschaft bei. Außerdem hat das Vitamin eine Funktion bei der Zellteilung. [3] Wie du dir sicher vorstellen kannst, ist die Zellteilung ein wesentlicher Vorgang bei der Entwicklung eines Embryos. Außerdem spielt Folsäure eine wichtige Rolle bei der Schließung des Neuralrohrs. Bei zwei bis vier von tausend Kindern liegt ein Defekt vor, der sich auf einen Folsäuremangel zurückführen lässt.

Der Folsäuregehalt in Lebensmitteln ist jedoch zu gering, um die empfohlene Menge rein über die Ernährung aufzunehmen. [4] Auch die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung, 400 μg synthetische Folsäure pro Tag aufzunehmen. Es wird eine Aufnahme ab mindestens vier Wochen vor Schwangerschaftsbeginn empfohlen. [5] [2] Da Folsäure ein wichtiges Vitamin für die Kindesentwicklung ist, haben diese Produkte häufig Namen wie Kinderwunsch-Tabletten oder -Kapseln. 

Neben der Ernährung wirkt sich auch dein Gewicht auf die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit aus. Bei Übergewicht spielen, wie beim Konsum von Zigaretten und Alkohol, wieder die Hormone eine Rolle. Diese kommen bei einem zu hohen Körpergewicht aus der Balance, wodurch die männlichen Hormone in einer zu großen Menge vorhanden sind. Übergewicht kann das Risiko einer Unfruchtbarkeit um den Faktor Drei erhöhen. Doch auch Untergewicht bringt keinen Vorteil, ganz im Gegenteil. In diesem Fall ist dein Körper darauf konzentriert, deine lebenswichtigen Organe ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Deine Fortpflanzungsorgane sind nicht lebensnotwendig und daher auf die Prioritätenliste weit unten. Außerdem wird die Hormonproduktion reduziert, wodurch sich dein Zyklus verlängert und der Eisprung ausbleiben kann. 

Natürlich kannst du auch mit Über- oder Untergewicht schwanger werden. Wenn du dich über einen positiven Schwangerschaftstest freust, solltest du als nächstes ärztlichen Rat einholen. Bei einem zu geringen Gewicht kann auch das Gewicht des Babys zu gering sein. Bei Übergewicht ist das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft erhöht. [2] 

Wenn du diesen Artikel liest, dann bist du auf der Suche nach Tipps zum schnell schwanger werden. Doch ein wenig Geduld solltest du auf jeden Fall mitbringen. Denn jeden Monat hast du nur ein paar wenige fruchtbare Tage, an denen die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung am höchsten ist. Daher stellt sich die Frage: Wie kannst du fruchtbare Tage erkennen? 

Mit diesem Thema beschäftigen wir uns ausführlich in unseren Artikeln zu den Themen Befruchtung, Eisprung und Einnistung. Da wir dir mit diesem Artikel helfen möchten schnell schwanger zu werden, gehen wir auf die dafür wichtigste Frage ein: Wann solltest du Geschlechtsverkehr haben, damit deine Schwangerschafts-Wahrscheinlichkeit höher ist? Um diese Frage zu beantworten müssen wir wissen: Wann ist der Eisprung? 

Wenn du deinen Eisprung berechnen kannst, dann kennst du auch deine fruchtbarsten Tage. Zu den zuverlässigsten Anzeichen für den Eisprung zählt die Basaltemperatur, die kurz nach dem Eisprung erhöht ist. Zusätzlich ist der Zervixschleim schon kurz vor dem Eisprung flüssiger und spinnbarer. Wenn du diese beiden Anzeichen über mehrere Zyklen hinweg kontrollierst, kannst du deinen Eisprung relativ zuverlässig berechnen. Ein Ovulationstests schränkt deine fruchtbaren Tage noch weiter ein.  

Nachdem du deinen Eisprung berechnet hast, kannst du davon deine fruchtbaren Tage ableiten. Nach dem Eisprung hat deine Eizelle eine Lebensdauer von 24 Stunden. Insgesamt hast du jedoch sechs fruchtbare Tage. Der Grund dafür ist die Antwort auf die Frage: Wie lange überleben Spermien? Im Körper der Frau bleiben diese bis zu 5 Tage befruchtungsfähig. Daraus ergibt sich, dass Geschlechtsverkehr zwei bis drei Tage vor dem Eisprung am ehesten zu einer Schwangerschaft führt. Wenn du diesen Zeitraum ausnutzt, dann nutzt du einen der wichtigsten Tipps, schnell schwanger zu werden.  

Du solltest also über deinen Eisprung wissen, wann dieser stattfindet. Wir möchten an dieser Stelle jedoch betonen, dass das alleine leider keine Garantie für eine Schwangerschaft ist. Insbesondere wenn du schnell schwanger mit 35 Jahren oder älter werden willst, dann sollte dir bewusst sein, dass deine Fruchtbarkeit zu diesem Zeitpunkt bereits reduziert ist. 

Doch das bedeutet nicht, dass du dir Sorgen macht musst, wenn du schnell schwanger mit 36 Jahren werden willst. Der Hinweis soll dir vielmehr den Druck nehmen und dir bewusst machen, dass ein paar Monate Wartezeit vollkommen normal sind. Dennoch sei betont: Medizinisches Fachpersonal steht dir auch schon vor einer Schwangerschaft beratend zur Seite und kann beurteilen, ob Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll sind und dir dabei helfen können, schnell schwanger zu werden. 

Bei häufig gestellten Fragen ranken sich schnell auch diverse Mythen um das Thema. Auch wenn es um Tipps zum schnell schwanger werden geht, gibt es so manche Binsenweisheiten. Ob diese wirklich stimmen, klären wir in den folgenden Abschnitten gemeinsam! 

Wenn du dir wünschst schwanger zu werden, bekommt Sex eine ganz neue Bedeutung. Nach jedem Mal stellst du dir unbewusst oder bewusst die Frage: Hat es diesmal geklappt? Daraus entsteht bei manchen Paaren auch der Druck, möglichst häufig miteinander zu schlafen - jeden Tag Sex wäre demnach am besten. Doch ist das wirklich notwendig? 

Klare Antwort: Nein. Wie du bereits erfahren hast, gibt es rund sechs ideale Tage im Monat für Geschlechtsverkehr, da die Chance auf eine Befruchtung in dieser Zeit am höchsten ist. Natürlich lässt sich eine Schwangerschaft an den anderen Tagen nicht zu 100 % ausschließen - sonst wäre auch die Verhütung umsonst. Doch wenn du schnell schwanger werden willst, dann ist die Wahrscheinlichkeit zu gering, um sich große Hoffnungen zu machen. 

Rund um den Eisprung ist täglicher Sex jedoch sinnvoll. Mehrmals pro Tag ist wiederum zu viel des Guten. Denn durch den sogenannten Verdünnungseffekt sind mit jedem Mal weniger Spermien im Ejakulat enthalten. [6] Außerdem möchten wir dir ans Herz legen, dass auch die Psyche eine große Rolle spielt. Deswegen sollte sich auch Sex mit dem Ziel einer Schwangerschaft gut anfühlen.  

Heutzutage wird offen darüber gesprochen, dass es diverse Sex-Positionen mit einzigartigen Bezeichnungen gibt. Ob ihr lieber bei den klassischen Stellungen bleibt oder ob ihr experimentierfreudig seid, ist jedem Paar selbst überlassen. Doch immer wieder stellt sich die Frage, ob ein Zusammenhang zwischen schnell schwanger werden und der Stellung besteht. 

Grund für diese These ist, dass die Spermien bei den verschiedenen Positionen schneller bzw. leichter in den Gebärmutterhals gelangen. Uns liegen jedoch keine Studien vor, die dies belegen. [13] Zudem solltet ihr euch immer wohlfühlen. Dementsprechend bieten sich vor allem jene Stellungen an, die ihr bisher bevorzugt habt. 

Die Pille zählst du den sichersten Verhütungsmitteln auf dem Markt und ist dementsprechend beliebt. Im Jahr 2019 nahmen rund 31 Prozent der Frauen die Pille - also fast jede dritte Frau. [8] Dementsprechend ist es ein wichtiges Thema, ob schnell schwanger werden nach der Pille möglich ist oder ob eine entsprechende Planung notwendig ist.

 Grundsätzlich steht einer schnellen Schwangerschaft nichts im Wege. Das Problem allerdings ist: Nach dem Absetzen der Pille muss sich dein Zyklus erst wieder normalisieren. Das erschwert dir, den Zeitpunkt deines Eisprungs zu berechnen und damit deine Chance auf eine schnelle Schwangerschaft zu erhöhen. Darüber hinaus ist es ratsam deinen Zyklus kennenzulernen, um den Zeitpunkt der Befruchtung und damit auch den Geburtstermin berechnen zu können. In den meisten Fällen hat sich der natürliche Zyklus in einem Zeitraum von bis zu 10 Wochen wieder eingestellt. [7]

Wenn du bereits eine (oder vielleicht sogar mehrere) Fehlgeburten erlebt hast, dann tut uns das sehr leid! Tatsächlich bist du beziehungsweise sind die betroffenen Frauen damit bei weitem nicht alleine. Von allen schwangeren Frauen erleben 10 bis 20 Prozent eine Fehlgeburt. Diese Angabe schwankt unter anderem deswegen so stark, weil besonders frühe Fehlgeburten oft unbemerkt bleiben. [9] Nachdem eine Frau die Enttäuschung verarbeitet hat, stellt sich die Frage: Wie schnell kann man nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden? 

Vor einem erneuten Versuch ist es ratsam, mögliche Risikofaktoren abzuklären und diese gegebenenfalls zu reduzieren. Eine Studie von Goldstein, Croughan und Robertson beschäftigte sich mit der Frage, ob sich die Länge des Zeitraums zwischen einer Fehlgeburt und einer erneuten Schwangerschaft auf das Neugeborene auswirkt. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass schnell schwanger werden nach einer Fehlgeburt keine negativen Auswirkungen hat. [10] Somit kannst du jederzeit einen neuen Versuch wagen, sobald du dich bereit dazu fühlst. 

Nicht nur nach einer Fehlgeburt stellen sich Frauen die Frage, wie lange man warten sollte oder muss. Auch nach einer Geburt fühlen sich viele verunsichert, ab wann ein Geschwisterchen geplant werden darf und kann. Deswegen beantworten wir bei unserem fünften und letzten Mythos die Frage: “Wie schnell kann man nach einer Geburt wieder schwanger werden?”.  

Eine Studie kam zu dem Schluss, dass ein Abstand von unter zwölf Monaten zwischen Geburt und neuer Schwangerschaft Risiken birgt. [11] Bei Müttern bis 35 Jahren war das Risiko für die Kinder erhöht, bei Müttern über 35 Jahren ist das Risiko für die werdende Mama höher. Je älter eine Frau ist, desto höher ist jedoch auch der Zeitdruck. Wie du bereits erfahren hast, nimmt die Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter ab. Zudem wünschen sich viele Mütter selbst möglichst jung zu sein und einen geringen Altersunterschied zwischen ihren Kindern. Deswegen gilt: Solche Studien und Statistiken sollen dich nicht grundsätzlich davon abhalten, nach einer Geburt schnell wieder schwanger zu werden. Stattdessen ist es sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen und mögliche Risiken abzuklären. 

Wir erstellen unsere Ratgeberartikel auf der Basis von wissenschaftlichen Quellen. Dennoch möchten wir darauf hinweisen, dass sich die Angaben in keinem Fall als Ersatz für eine professionelle, ärztliche Beratung oder Behandlung eignen. Die Inhalte von miapanda.de können und dürfen daher nicht verwendet werden, um selbst eine Diagnose zu stellen und/oder eine Behandlung zu beginnen.