Der Begriff “Vitamin B” fasst eine Vitamingruppe zusammen. Dazu zählen unter anderen Vitamin B1, B2, B6 und B12. Wenn du nach Informationen über B-Vitamine in der Schwangerschaft suchst, dann wirst du vermutlich schnell auf Vitamin B12 stoßen. Um zu verstehen, warum Vitamin B12 in der Schwangerschaft besonders wichtig ist, schauen wir uns einmal die Funktionen genauer an. Vitamin B12 trägt bei zu ...

• einem normalen Energiestoffwechsel, 
  
• einer normalen Funktion des Nervensystems, 
  
• einer normalen psychischen Funktion, 
  
• einer normalen Funktion des Immunsystems 
  
• sowie zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung. 

Außerdem hat Vitamin B12 eine Funktion bei der Zellteilung. [3] Da unser Körper das Vitamin nicht selbst bilden kann, müssen wir es über unsere Nahrung aufnehmen, damit es all seine wichtigen Funktionen erfüllen kann.

Das gelingt vor allem durch den Verzehr von tierischen Produkten. Dies führt uns zu einem weiteren Grund, warum Vitamin B12 oft thematisiert wird. Mit der zunehmend verbreiteten vegetarischen, veganen oder flexitarischen Ernährungsweise (inbesondere bei Frauen) hängt auch ein möglicher Mangel des Vitamins zusammen. 

Des Weiteren hängt Vitamin B12 eng mit Folat zusammen, da es das wasserlösliche Vitamin in eine aktive Form umwandelt. Nur in diesem Zustand kann dein Körper Folat verwerten und nutzen. [13] Folat gilt als “das Schwangerschaftsvitamin”, das insbesondere im ersten Trimester von großer Bedeutung für die Entwicklung des Babys ist. Umso bedeutsamer ist auch die Aufnahme von Vitamin B12 für Schwangere. In einem späteren Abschnitt klären wir, wie du eine ausreichende Aufnahme sicherstellst - unabhängig von deiner Ernährungsform.

Die DGE ist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die regelmäßig über neueste Erkenntnisse der Forschung berichtet. Außerdem veröffentlicht sie konkrete Handlungsempfehlungen für eine ausgewogene Ernährung zur Deckung unseres Nährstoffbedarfs. Dabei berücksichtigt die DGE auch Phasen, in denen der Bedarf an bestimmten Nährstoffen erhöht ist. Dazu zählen auch die Schwangerschaft und Stillzeit. Wir haben für dich die wichtigsten Empfehlungen zusammengefasst! Du wirst feststellen, dass dein Bedarf mit fortlaufender Schwangerschaft bei fast allen B-Vitaminen wächst.

Laut DGE wächst dein Bedarf an Vitamin B1 im Laufe der Schwangerschaft von 1,0 mg täglich im ersten Trimester bis auf 1,3 mg täglich im dritten Trimester an.

Auch bei diesem Nährstoff steigt dein Bedarf mit fortlaufender Schwangerschaft an. Während du laut DGE am Anfang 1,1 mg pro Tag aufnehmen solltest, sind es im letzten Drittel 1,4 mg pro Tag.

Es wird dich nicht überraschen, dass dein Bedarf auch bei Vitamin B6 abhängig von der Schwangerschaftswoche ist. Im ersten Trimester solltest du 1,5 mg pro Tag, im letzten Trimester 1,8 mg pro Tag aufnehmen.

Die empfohlene tägliche Zufuhr an Vitamin B12 in der Schwangerschaft beträgt 4,5 µg täglich. [2] Da der Nährstoff primär in tierischen Lebensmitteln enthalten ist und aus diesen Quellen am besten verwertet werden kann, ist besonders bei einer vegetarischen oder veganen Ernährungsform auf den Nährstoff zu achten. Wenn du Milch und Milchprodukte konsumierst, dann kommt es auf die Qualität und Menge der Lebensmittel an, ob du die empfohlene Menge Vitamin B12 erreichst. Wenn du dich vegan ernährst, ist die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln im Grunde unumgänglich.

Doch auch bei einer ausreichenden Aufnahme kann es zu einem Mangel kommen. Dabei spielen vor allem anhaltende Magen-Darm-Erkrankungen und bestimmte Medikamente eine wichtige Rolle. [1] Wenn du vor der Schwangerschaft die Pille genommen hast, dann kann dein Vitamin-Speicher dadurch relativ leer sein. [6]

Wir haben es bereits am Anfang des Artikels kurz angesprochen: Dein Nährstoffbedarf steigt in der Schwangerschaft deutlich stärker als dein Energiebedarf. Das bedeutet: Es ist eine Herausforderung, alle Nährstoffe in ausreichender Menge aufzunehmen, ohne die notwendige Kalorienaufnahme zu überschreiten. 

Tatsächlich brauchen du und dein Baby erst ab dem vierten Monat rund 300 kcal pro Tag mehr als zuvor. Das entspricht nicht mehr als einer kleinen Zwischenmahlzeit. [6] Diese kann jedoch deinen zusätzlichen Nährstoffbedarf nur schwer abdecken. Du weißt bereits, welche Mengen der B-Vitamine du im Idealfall täglich aufnehmen solltest. Doch wie setzt du das um?

• Gute Quellen für Vitamin B1 sind Schweinefleisch, Vollkornprodukte, Erdnüsse, Haferflocken und einige Hülsenfrüchte. [9] 
  
• Vitamin B2 ist in Milch und Milchprodukten, Fleisch, Vollkornprodukten, Getreidekeimen und manchen Käsesorten enthalten. [10] 
  
• In den meisten Lebensmitteln enthalten ist Vitamin B6. Als besonders gute Quellen gelten auch hier wieder Fleisch und Vollkornprodukte sowie verschiedene Gemüsesorten und Kartoffeln. [11] 
  
• Vitamin B12 ist in Fleisch, Fisch, Eier und Milch sowie Milchprodukten enthalten. [12]

Zu den Symptomen eines Mangels zählen beispielsweise Blutbildungsstörungen sowie Dauerschäden des Nervensystems. In der Stillzeit überträgt sich ein Mangel der Mutter auch auf das Baby. Schon nach wenigen Monaten können Störungen der Nervenfunktion sowie Blutarmut eintreten. Außerdem zeigen Studien, dass Kinder unter diesen Umständen später ein höheres Risiko für Stoffwechselstörungen wie Diabetes Typ 2 entwickeln. Zusätzlich kann die Hirnentwickelung des Kindes verzögert oder behindert sein. [4]

Wenn du Fleisch und / oder Milchprodukte zu dir nimmst, kannst du deinen Tagesbedarf von 4,5 µg beispielsweise durch 100 g mageres Rindfleisch oder 240 g Goudakäse abdecken. Damit du den Bedarf in jedem Fall deckst, sind dennoch ergänzende Nährstoffpräparate sinnvoll. [4] Wenn du dich vegan ernährst, ist es in jedem Fall notwendig auf Vitaminpräparate in der Schwangerschaft zurückzugreifen. So nimmst du in jedem Fall ausreichend Vitamin B12 in der Schwangerschaft auf.

Wenn du gerade die ersten 12. Schwangerschaftswochen erlebst oder diese sogar schon hinter dir hast, dann hast du vielleicht auch schon mit den unangenehmen, aber leider typischen Nebenwirkungen Bekanntschaft gemacht. Besonders bekannt und zugleich unbeliebt ist die Übelkeit. Auslöser dafür ist vor allem die veränderte Hormonkonzentration und -aktivität.

Neben bekannten Hausmitteln können dir auch B-Vitamine helfen, die unangenehmen Empfindungen zu lindern. Vor allem Vitamin B6 hat sich bei Schwangerschaftsübelkeit bewährt. Das Vitamin ist ein Mitspieler verschiedener Enzyme und nimmt dadurch Einfluss auf den Eiweißstoffwechsel und das Immunsystem. [5]

Wir hoffen, dass du einiges über die Bedeutung der Vitamine während der Schwangerschaft gelernt hast und nun weißt, wie du einem Vitaminmangel in der Schwangerschaft entgegenwirken kannst.

Wir erstellen unsere Ratgeberartikel auf der Basis von wissenschaftlichen Quellen. Dennoch möchten wir darauf hinweisen, dass sich die Angaben in keinem Fall als Ersatz für eine professionelle, ärztliche Beratung oder Behandlung eignen. Die Inhalte von miapanda.de können und dürfen daher nicht verwendet werden, um selbst eine Diagnose zu stellen und/oder eine Behandlung zu beginnen.