Mit dem Stichwort “Immunsystem” sind wir bei einem für das Neugeborene kritischen Punkt angekommen: Das Immunsystem ist nicht so weit ausgebildet wie bei Erwachsenen. 

Sollte sich das Baby mit Herpes infizieren, droht ein schlimmer Verlauf der Infektion. Bei Menschen wird zwischen einem angeborenen und adaptiven (adaptiv bedeutet, dass es sich anpasst und im Laufe der Zeit entwickelt; Anm.) Immunsystem unterschieden:

Das angeborene Immunsystem schützt vor den meisten Infektionen ausreichend, bis das adaptive Immunsystem sich entwickelt und genügend Antigene in Bezug auf die Erreger gebildet hat. Allerdings ist das angeborene Immunsystem zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht komplett entwickelt. [2] Die Folge davon ist, dass einzelne Erreger, darunter die Herpesviren, nicht voll abgewehrt werden können. 

Eine Infektion bei Babys tritt entweder mit dem Herpes Typ 1 - also Lippenherpes - nach der Geburt durch Kontakt zu infizierten Personen ein (postnatale Infektion). Oder aber die Mutter hat Genitalherpes - dies wäre der weniger verbreitete Typ-2-Herpes. Der Typ-2-Herpes ist weitaus gefährlicher, weil eine Infektion des Babys im Zuge der Geburt sehr wahrscheinlich ist. 

Hilft die ärztliche Behandlung nicht, muss das Baby durch einen Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden. Eine weitere, sehr seltene (5 % der Fälle) Form der Infektion ist während der Schwangerschaft: Dabei infiziert sich das Baby über die Plazenta. Bei dieser äußerst seltenen Infektionsform lassen sich leider keine Gegenmaßnahmen ergreifen, aber zum Glück trifft es die wenigsten werdenden Mütter. Somit darfst du beruhigt sein. 

Wenn es durch Lippenherpes während der Schwangerschaft zu einer Erstinfektion für das Baby oder zu einer Erstinfektion über den Genitalbereich bei Genitalherpes kommt, ist der Verlauf fürs Baby gefährlich. Glücklicherweise gibt es an dieser Stelle mehrere positive Nachrichten für dich: 

Wenn du die Anzeichen früh erkennst, kannst du rechtzeitig entgegenwirken. Die Lippenherpes-Anzeichen bei Schwangerschaft unterscheiden sich dabei nicht von denen bei Lippenherpes außerhalb der Schwangerschaft: 

• Kribbeln / Jucken an den Lippen 
• gruppiert aneinander gereihte kleine Bläschen an den Lippen 
• eventuell: Rötung der Haut, Schmerzen 

Typischerweise treten die Symptome in genau dieser Reihenfolge auf. Dabei kann es ziemlich schnell gehen: Nach Eintritt des Juckens können sich schon wenige Stunden später die ersten Bläschen bilden. Bevor es dazu kommt, hast du hoffentlich diesen Artikel gelesen und reagierst bereits beim Jucken. Denn sobald dieses Symptom eintritt, kann eine aciclovirhaltige Creme die Entstehung der Bläschen verhindern. 

Gelingt es nicht, die Bläschen zu verhindern, so ist in der Lippenherpes-Schwangerschaft-Behandlung Geduld geboten. Im Laufe der Zeit verschwindet der Herpes. Die Anwendung einer Creme mit Aciclovir ist auch nach Eintritt der Bläschen sinnvoll, weil sie die Schmerzen lindern und den Heilungsprozess beschleunigen kann. 

Und wie steht es um die orale Einnahme von Lippenherpes-Schwangerschaft-Medikamenten? Diese sollten nur dann eingenommen werden, wenn die Infektion mit Herpes gefährlich für das Baby wird. Wie auch sonst sollte die Einnahme von Medikamenten nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen. Nur so kann individuell festgestellt werden, ob die jeweiligen Medikamente für das Baby unbedenklich sind. Hüte dich davor, selbst in die Hausapotheke zu greifen! 

Unter bestimmten Voraussetzungen ist Lippenherpes Schwangerschaft gefährlich. Die wesentliche Frage hierbei ist, ob sich das Baby infiziert. Aufgrund des geschwächten Immunsystems wäre eine Infektion für das Baby potenziell kritisch. Hierzu zunächst einige Fakten und Statistiken [3]: 

• Lediglich 10 % der Infektionen treten durch Lippenherpes auf. Dies geschieht nach der Geburt (postnatal), wenn Hygiene- und Schutzmaßnahmen nicht eingehalten werden. Ein Beispiel hierfür wäre ein Kuss durch die infizierte Mutter. 
• 5 % der Infektionen des Babys entstehen im Uterus. Dieser seltene Fall tritt z. B. dann ein, wenn Spermien bei der Befruchtung mit Herpes infiziert sind. 
• 85 % und somit der überwiegende Großteil der Infektionen des Babys kommt beim Herpes genitalis im Zuge der Geburt vor. Weil die Genitalien der Schwangeren infiziert sind, kommt das Baby bei der Geburt in Kontakt mit den Erregern. 

Bis hierhin dürfte dir klar sein, dass wenn du nur Herpes an den Lippen hast, es während der Schwangerschaft im Großteil der Fälle (95 %) unbedenklich für das Baby ist. Das ist schon mal eine gute Nachricht für dich und dein Wonneproppen.

 Lippenherpes, der auch nach der Schwangerschaft vorhanden ist, ist bei Einhaltung der Hygienemaßnahmen ebenfalls keine Gefahr für das Baby. Die Hygienemaßnahmen gelten übrigens auch für andere Personen, wie wenn z. B. Lippenherpes Partner Schwangerschaft bei dem Vater des Babys oder einer anderen Person vorliegt, die in Kontakt mit dem Baby tritt.

Am gefährlichsten wird es, wenn Herpes zum Zeitpunkt der Geburt im Genitalbereich ist. Denn weil das Baby über diesen Bereich zur Welt kommt, ist bei der Geburt eine Infektion sehr wahrscheinlich. Genitalherpes wird auch Herpes Typ 2 genannt. Er ist sexuell übertragbar. Du erkennst Genitalherpes an denselben Symptomen wie den Lippenherpes; mit dem Unterschied, dass die Symptome im Innen- und Außenbereich der Scheide auftreten. 

Bei aktivem Herpes genitalis ist es wahrscheinlich, dass dir Herpes-Medikamente verschrieben werden. Dies geschieht unter Abwägung der Risiken der Medikamenteneinnahme einerseits und der Risiken einer Erstinfektion beim Baby andererseits. Denn infiziert sich das Baby, bestehen beim Herpes Genitalis mehrere ernste Risiken: 

• gesteigertes Risiko für Infektionen; 
• Hirnhautentzündungen sind möglich; 
• Fehlgeburten können eintreten; 
• auch Blutvergiftungen treten vereinzelt auf; 
• Studien bringen neuerdings ein Risiko für Autismus beim Baby mit einer Herpes-Infektion in Verbindung. [4] 

Heilt der aktive Herpes bis zum voraussichtlichen Zeitpunkt der Geburt nicht vollständig aus, so wird die Entbindung als Kaiserschnitt durchgeführt. 

Wie gehst du am besten präventiv gegen Lippenherpes in Schwangerschaft vor, damit eine Infektion erst gar nicht vorkommt? Richtig: Eine Kenntnis der Ursachen ist wichtig. 

Ein Einfluss, der Lippenherpes während der Schwangerschaft begünstigt, sind die stattfindenden Hormonumstellungen. Sie sind teilweise mitverantwortlich für andere Schwangerschaftsbeschwerden, wie z. B. Übelkeit und Migräne. An den Hormonumstellungen kannst du nichts ändern. Aber gewisse Hormone, die zur Entstehung von Lippenherpes beitragen, kannst du beeinflussen: die Stresshormone. 

Tipp 1: Mindere den Stress! 

Es ist bekannt, dass Stress ein wesentlicher Faktor ist, der Lippenherpes fördert. Häufig wird dabei vergessen, dass Lippenherpes umgekehrt ebenso den Stress fördert. [5] Ohnehin belasten Schwangerschaften deinen Hormonhaushalt und in dir regen sich viele Gedanken und Aufregung um das, was bevorsteht. Bringe ins Kuddelmuddel deiner Gedanken die notwendige Ruhe für eine gesunde Schwangerschaft! Entspannungsübungen wie Yoga, Atem-Meditationen und die Progressive Muskelentspannung (PME) können das Stresslevel reduzieren. Wenn du professionelle Hilfe wünschst, stehen dir Schwangerschaftskurse als Hilfe zur Verfügung. 

Tipp 2: Vermeide sexuellen Kontakt mit infizierten oder in Verdacht einer Infektion stehenden Personen! 

Grundsätzlich bietet es sich an, diesen Tipp über die komplette Dauer der Schwangerschaft zu befolgen. Aber wenn ausgerechnet Lippenherpes-Partner-Schwangerschaft bei deinem Liebsten vorliegt, gleicht es einer utopischen Vorstellung, auf sexuellen Kontakt (inkl. Küssen) über die komplette Dauer der Schwangerschaft zu verzichten. Vermeide daher im dritten Trimester und somit drei Monate vor der Geburt den sexuellen Kontakt zum Partner, damit es bei dir zu keinem Genitalherpes mit einer unmittelbaren Gefährdung der Geburt kommt. 

Tipp 3: Wenn es doch dazu kommt, dann nutze keine Medikamente in der Lippenherpes-Schwangerschaft-Behandlung! 

Medikamente ohne ärztliche Rücksprache sind tabu. Wenn, dann erlaubt dieser eine medikamentöse Behandlung aufgrund der Risiken fürs Baby nur beim gefährlichen Genitalherpes. Wichtig für dich ist bei einer Behandlung ohne Medikamente, dass diese ganzheitlich erfolgt. Wie du erfahren hast, verursacht nicht nur Stress Lippenherpes in Schwangerschaft, sondern Lippenherpes selbst fördert wiederum den Stress. Wenn du die Mittel gegen Lippenherpes nicht mit einer Stressreduzierung kombinierst, kommst du aus dem Virus-Stress-Teufelskreis nur schwer raus. Behalte also bei Eintritt von Lippenherpes die Anti-Stress-Maßnahmen bei! Dies kombinierst du mit Mitteln gegen Lippenherpes in Schwangerschaft. Aber welche Mittel eignen sich? Lippenherpes Schwangerschaft - was hilft? 

• Die bereits erwähnte aciclovirhaltige Creme ist hilfreich. Vor allem vor Entstehung der Bläschen kann sie eine Infektion im Keim ersticken. 
  
• Stärke dein Immunsystem durch eine gesunde Ernährung! Während der Schwangerschaft liegt der Bedarf an bestimmten Vitaminen höher als außerhalb der Schwangerschaft. Auch Mineralstoffe und Aminosäuren spielen eine wesentliche Rolle. Mehr über die richtige Ernährung in der Schwangerschaft erfährst du hier. 
  
• Es existieren spezielle Kautabletten, die einerseits nützliche Wirkstoffe zur Stärkung des Immunsystems beinhalten, andererseits die Symptome des Lippenherpes Schwangerschaft lindern. Die Lippenherpes Schwangerschaft Erfahrungen zur Wirksamkeit der Kautabletten fallen mehrheitlich positiv aus. 
  

Tipp 4: Halte bei Lippenherpes nach der Schwangerschaft Hygienemaßnahmen ein!

Sowohl du als auch andere Personen in deiner Umgebung sollten bei einer vorliegenden Infektion Hygienemaßnahmen einhalten, wozu zunächst eine Mundabdeckung gehört. Ein Lippenherpes-Pflaster Schwangerschaft oder ein Mundschutz reichen aus. Das Lippenherpes-Pflaster Schwangerschaft hat sich als kleinerer und praktischerer Schutz bewährt. Küsse für das Baby sind tabu. Außerdem solltest du nach Kontakt mit der infizierten Stelle vor dem Berühren deines Babys die Hände waschen. 

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