10 Tipps: Schnell schwanger werden

geschrieben von:
Sabine Rajchl

zuletzt aktualisiert am 27.06.2024
mit wissenschaftlichen Quellen belegt

Schwanger werden: Mit diesen 10 Tipps schneller zum Babyglück

In unseren Artikeln über Eisprung, Befruchtung und Einnistung erklären wir dir im Detail, wie es überhaupt zu einer Schwangerschaft kommt. Mit diesem Wissen wirst du besser verstehen, warum es manchmal etwas dauert, bis ein neues Leben entsteht. Mit diesem Artikel möchten wir dir helfen die Wartezeit zu verkürzen und verraten dir 10 Tipps, wie du deine Chance auf eine Schwangerschaft erhöhen kannst! 

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn du deine Chance erhöhen möchtest schwanger zu werden, ist vor allem der Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs entscheidend. 

  • Es ist schon vor Beginn der Schwangerschaft ratsam, auf positive und negative Einflüsse zu achten. 

  • Ernährung, Alkohol- und Tabakkonsum, Stress – diese und noch mehr Faktoren wirken sich nicht nur auf dein ungeborenes Baby, sondern auch auf deine Fruchtbarkeit aus. 

  • Es ist vollkommen normal, wenn du nicht sofort schwanger wirst. Hole dir ärztlichen Rat ein, wenn du verunsichert bist oder wenn du es mit deinem Partner schon länger erfolglos versuchst. 

Tipp 1: Zur richtigen Zeit Geschlechtsverkehr haben

Timing ist alles. Wie du wahrscheinlich weißt, treffen bei einer Befruchtung deine Eizelle und ein Spermium des Partners aufeinander. Eine befruchtete Eizelle kann jedoch nur entstehen, wenn beide Keimzellen zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind. Wann genau das möglich ist, können wir dir an dieser Stelle leider nicht einfach sagen, denn das ist von deinem individuellen Zyklus abhängig. Doch wir möchten dir dabei helfen herauszufinden, wann der richtige Zeitpunkt in deinem Fall ist. Damit du dann selbst die Frage beantworten kannst: “Wann kann man schwanger werden?” 

 

Spätestens wenn du deine Periode bekommst, merkst du: Dein Körper durchläuft einen regelmäßigen Zyklus. Die meisten Vorgänge bleiben jedoch von den meisten Frauen unbemerkt. Dazu zählt unter anderem der Eisprung - das Highlight deines Zyklus, wenn du schwanger werden willst. Zwar macht sich der Eisprung nicht so bemerkbar wie deine Periode, doch es gibt eindeutige und relativ leicht bemerkbare Anzeichen für einen Eisprung. 


Wenn du auf diese Eisprung-Anzeichen achtest, dann kannst du den Zeitpunkt relativ genau bestimmen. Dazu zählen die Messung der Basaltemperatur (das heißt deiner Temperatur kurz nach dem Aufwachen) und die Kontrolle des Zervixschleims. Dieser verändert im Laufe deines Zyklus seine Konsistenz und lässt sich leicht aus der Scheide entnehmen und prüfen. 


Mit Hilfe dieser beiden Anzeichen kannst du den Zeitpunkt des Eisprungs bereits ungefähr bestimmen. Das wiederum ermöglicht dir die Durchführung eines Ovulationstest kurz vor dem Eisprung. Mit diesem weißt du, wann deine Fruchtbarkeit und damit deine Chance auf eine Schwangerschaft am höchsten ist. In unserem bereits angesprochenen Artikel über den Eisprung erklären wir dir im Detail, wie du alle Anzeichen erkennst und wie du einen Ovulationstest durchführst. Außerdem verraten wir dir weitere Hinweise auf den Eisprung, die jedoch deutlich unsicherer sind.  

Alles über den Eisprung: Zeitpunkt berechnen, Anzeichen erkennen und Kinderwunsch wahr machen


Tipp: Mit unserem Eisprungrechner kannst du alle relevanten Messungen und Daten eintragen und so noch leichter deine fruchtbaren Tage berechnen! 

Aber warum hat der Eisprung eine so große Bedeutung für die Befruchtung? Beim Eisprung wandert eine reife und befruchtungsfähige Eizelle vom Eierstock in den Eileiter. Ab dann läuft die Zeit, denn nach Eisprung ist die Eizelle nur bis zu 24 Stunden befruchtungsfähig. Doch keine Sorge, du musst nicht genau in dieser Zeit Sex haben. Spermien haben im Gegensatz zur Eizelle nämlich eine längere Überlebensfähigkeit in deinem Körper. Diese liegt zwischen zwei und fünf Tagen nach dem Geschlechtsverkehr. Das bedeutet: Wenn du schwanger werden willst, ist Sex im Zeitraum von drei Tagen vor Eisprung bis einen Tag nach Eisprung am besten. 

Kann man schwanger werden, wenn man seine Tage hat? 

Diese Frage stellen sich viele Frauen, die schwanger werden oder eine Schwangerschaft verhindern möchten. Du hast vorhin gelesen, dass die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden zum Zeitpunkt des Eisprungs am höchsten ist. Doch das verrät uns noch nicht, ob man während der Periode schwanger werden kann.  

 

Die Chance auf eine Schwangerschaft ist während der Periode am geringsten. Wenn du schwanger werden willst, solltest du daher unbedingt auch zum Zeitpunkt deines Eisprungs oder kurz davor Geschlechtsverkehr haben. Wenn sich eine Frau hingegen kein Kind wünscht, dann ist das Risiko einer Schwangerschaft dennoch zu groß und die Anwendung einer Verhütungsmethode ratsam. Ebenso kann man kurz vor der Periode schwanger werden, wenn auch die Wahrscheinlichkeit ähnlich gering ausfällt.

Tipp 2: Den Sex richtig planen

Du hast bei unserem ersten Tipp gelesen, dass der richtige Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs deine Chance erhöht, schwanger zu werden. Paare, die gerne und häufig Sex haben, könnten auf die Idee kommen, ganz einfach an jedem Tag Sex zu haben. Dann ist der richtige Zeitpunkt doch sicher mit dabei, oder? Richtig. Es gibt jedoch einige Quellen die darauf hinweisen, dass die Spermienanzahl und -qualität mit häufigerem Sex abnimmt. Stimmt das wirklich? 

 

Studien deuten darauf hin, dass häufiger Sex keinen Nachteil bringt. Laut einer experimentellen Untersuchung erhöht sich zwar mit der Abstinenz das Samenvolumen und die Spermienzahl, jedoch erhöht sich auch die Anzahl an Spermien mit DNA-Schäden. Diese sind weniger beweglich und daher weniger geeignet für eine Befruchtung. Das bedeutet, dass die Spermienqualität mit der Zeit schlechter wird. [9] Demnach ist es ausreichend, wenn ihr den Zeitpunkt des Eisprungs möglichst genau feststellt und im entsprechenden Zeitfenster Sex habt. Häufiger Geschlechtsverkehr ist kein Muss, aber möglich. ;) 

 

Schwanger durch Lusttropfen?

Verschiedene Quellen, vor allem im Online-Bereich, beschäftigen sich immer wieder mit der Frage, ob eine Frau nur durch Lusttropfen schwanger werden kann. Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten. 


Der Lusttropfen selbst kann nicht zu einer Schwangerschaft führen. Grund dafür ist, dass diese Flüssigkeit keine Spermien enthält. Befinden sich jedoch Spermien in der Harnsamenröhre (beispielsweise durch eine kürzlich vergangene Ejakulation), können diese mit den Lusttropfen nach außen und in die Scheide transportiert werden. Eine Befruchtung ist daher nicht auszuschließen. Wenn du schwanger werden willst, ist die Chance dazu aber jedenfalls sehr gering.

Tipp 3: Gesunde Ernährung und die richtige Versorgung mit Vitaminen

Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden aus. Genauso positiv ist auch die Auswirkung auf deinen Kinderwunsch und euer Wunschkind! Wenn du schwanger werden willst lohnt sich daher ein prüfender Blick auf deinen Speiseplan.  

 

Vielen ist bekannt, dass sich die Aufnahme von vielfältigen Nährstoffen positiv auf die Gesundheit von Mutter und Kind auswirkt. Ebenso wichtig sind ausreichend Bewegung, ein normales Ausgangsgewicht sowie eine adäquate Gewichtszunahme. Wenn du schwanger bist, steigt dein Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders wichtig ist die Versorgung mit ausreichend Kalzium, Eisen, Jod, Folsäure und Vitamin D. Insbesondere die empfohlene Menge der Folsäure lässt sich nur schwer rein über die Ernährung aufnehmen.  

 

Es ist ratsam, sich schon vor Beginn einer Schwangerschaft Gedanken über die Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen zu machen. Folsäure beispielsweise ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes und vor allem in den in den ersten 12 Schwangerschaftswochen von Bedeutung. Daher wird empfohlen, diese bereits drei Monate vor der geplanten Befruchtung aufzunehmen. [4] Da du nicht wissen kannst, wann genau es zu einer Schwangerschaft kommt ist es sinnvoll, deine Nährstoff-Reserven schon vorher aufzufüllen. So gehst du sicher, dass du optimal versorgt bist, wenn dein Wunsch in Erfüllung geht. 


Neben einer abwechslungsreichen Ernährung helfen dir Nahrungsergänzungsmittel dabei, dich mit allen wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.

Kinderwunsch-Ernährung: Fruchtbarkeit verbessern, körperliche Abläufe unterstützen und dem Wunschbaby näher kommen!


Tipp 4: Verzichte auf Alkohol, Nikotin & Co.

Wie du vielleicht weißt, stehen während einer Schwangerschaft so manche Lebensmittel auf der “roten Liste”. Der Grund dafür liegt im Risiko einer Lebensmittelinfektion. Deswegen wird von dem Verzehr von rohem Fleisch, Fisch (inkl. Fischarten mit potenzieller Schwermetallbelastung) und rohen Meeresfrüchten, Rohwurst und Rohmilchprodukten, rohen Eiern, Weichkäse sowie Schimmelkäse dringend abgeraten. Die allgemeine Empfehlung ist auch hier, schon vor einer Schwangerschaft darauf zu verzichten. 

 

Dass Rauchen ungesund ist, ist weitläufig bekannt. Weniger verbreitet ist jedoch das Wissen, dass sich die ungesunden Inhaltsstoffe auch auf die Fruchtbarkeit negativ auswirken. Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, kann sich durch das Rauchen um 10 bis 40 % reduzieren - abhängig von der Menge und Häufigkeit. Auch passives Rauchen beeinflusst die Fruchtbarkeit. Wenn du dir also wünscht schwanger zu werden, solltest nicht nur du, sondern auch dein Partner auf Zigaretten & Co. verzichten. Ein weiterer Grund für den Verzicht ist die Tatsache, dass sich die schlechte Angewohnheit in Zusammenhang mit einer Reduktion der Menge und Beweglichkeit von Spermien bringen lässt. Raucht der Mann, kann sich daher eure Chance auf eine Schwangerschaft reduzieren. [6] 


Du siehst also: Spätestens wenn du mit dem Versuch beginnst, deinen Kinderwunsch wahr werden zu lassen, ist es ratsam mit dem Rauchen aufzuhören! Allerspätestens wenn du tatsächlich schwanger bist ist der Verzicht jedoch unerlässlich, um die Gesundheit deines Kindes zu schützen. 

Tipp 5: Gleitgel nutzen - gut oder schlecht?

Wie wir bei unserem 8. Tipp noch näher erläutern werden, wirken sich Gelassenheit und Ruhe positiv auf deine Chance aus, schwanger zu werden. Dabei hilft es natürlich auch, wenn euch der Sex Spaß macht und nicht nur wegen der für eine Schwangerschaft notwendigen Befruchtung durchgeführt wird.  

 

Damit beide Seiten auf ihre Kosten kommen, nutzen einige Paare Gleitgel. Immer wieder werben Kinderwunsch-Gleitgele mit ihren speziellen Eigenschaften, die eine Schwangerschaft fördern sollen. Gleichzeitig sagen sie damit aus, dass herkömmliche Gleitgele eine Befruchtung verhindern können. Grund dafür ist laut deren Angaben der saure pH-Wert, der unter anderem die Spermienbeweglichkeit negativ beeinflussen kann. Studien zufolge ist die Chance auf eine Schwangerschaft mit den speziellen Kinderwunsch-Gelen leicht erhöht. Diese haben zwar keine direkten positiven Auswirkungen, beeinflussen aber durch den angepassten pH-Wert die Fruchtbarkeit nicht negativ. [8] 

Tipp 6: Medikamente und Arzneimittel prüfen

Ob Medikamente, die du schon seit längerem einnimmst, oder ein neu verschriebenes Rezept. Wenn du schwanger werden willst lohnt sich das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt sowie ein Blick auf den Beipackzettel. Denn manche Medikamente wirken sich auf die Fruchtbarkeit aus. Vor allem bei den folgenden Arzneimitteln und Anwendungsbereichen lohnt es sich, den Einfluss auf eine mögliche Schwangerschaft zu hinterfragen: 

  • Antidepressiva 
  • Neuroleptika 
  • Bluthochdruck-Mittel 
  • Antirheumatika 
  • Medikamente bei Krebstherapie 
  • Asthma-Medikamente 
  • Schmerzmittel 

Wie die Fruchtbarkeit genau beeinflusst wird, hängt vom jeweiligen Medikament und dessen Wirkungsweise ab. Bei Schmerzmitteln wird das Hormon Progesteron beeinflusst, das für den Eisprung und die Einnistung von großer Bedeutung ist - und damit auch für eine mögliche Schwangerschaft. Medikamente können den Wert dieses Hormons im Blut reduzieren. Wichtig ist: Auch Männer sollten alle Medikamente genau prüfen und sicherstellen, dass ihre Fruchtbarkeit nicht negativ davon beeinflusst wird. 

Tipp 7: Ausreichend und gut schlafen

Wir alle kennen den Unterschied: Wenn wir gut und lang geschlafen haben, dann fühlen wir uns fit und sind bereit für das Abenteuer des Lebens. Wenn wir hingegen zu kurz oder unruhig geschlafen haben, dann sind wir gestresst, unruhig und weniger belastbar. Je häufiger wir schlecht schlafen, desto spürbarer sind die Auswirkungen. Auch auf deinen Zyklus und deine Chance einer Schwangerschaft wirkt sich dein Schlaf aus. 


Unter anderem kann sich zu wenig Schlaf, vor allem in Kombination mit Stress, auf den Zeitpunkt deines Eisprungs auswirken. Außerdem produziert dein Körper nachts Melatonin, das sich wiederum auf das eisprungauslösende LH-Hormon auswirkt. Wenn sich dein Eisprung zeitlich verschiebt ist es für euch schwieriger, zum richtigen Zeitpunkt Sex zu haben. Wie du seit unserem ersten Tipp weißt, beeinflusst das Timing eure Chance auf eine Schwangerschaft deutlich. 

 

Natürlich ist die eine oder andere schlechte Nacht oft ohne erkennbaren Grund und vollkommen normal. Wenn du schwanger werden willst ist es aber ratsam darauf zu achten, dass du abends ausreichend Ruhe findest und du entsprechend viele Stunden für deinen Schlaf reservierst. 

Tipp 8: Stressfrei in die Schwangerschaft

Es ist eine wunderbare Phase in deinem Leben. Du entscheidest dich, auf Verhütungsmittel zu verzichten und freust dich auf den Moment, in dem du einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hältst. Das Leben geht in dieser Zeit jedoch weiter und du bist den üblichen Stressfaktoren ausgeliefert, wie beispielsweise in der Arbeit oder durch dein privates Umfeld. Dieser Stress kann deine Chance, schwanger zu werden, negativ beeinflussen. Dafür verantwortlich ist das Stressprotein Alpha-Amylase, das die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft deutlich reduzieren kann. [7]  

 

Wenn du schwanger werden willst ist es daher ratsam, Stress so gut es geht zu reduzieren. Das ist natürlich weit schwieriger, als auf Nikotin oder bestimmte Lebensmittel zu verzichten. In vielen Fällen entsteht Stress überhaupt erst durch den Kinderwunsch. Je mehr Monate vergehen und je öfter der Schwangerschaftstest negativ ausfällt, desto mehr steigt der Druck und damit auch der Stress an.  

 

Leider gibt es kein Rezept gegen Stress. Dennoch möchten wir dir zwei Tipps an die Hand geben: Überlege dir, welche Bereiche deines Lebens aktuell den größten Stress verursachen und versuche eine Lösung zu finden, wie sich dieser reduzieren lässt. Andererseits kannst du dem Stress auch aktiv entgegenwirken. Wenn du schwanger werden willst helfen dir vermutlich die gleichen Dinge, die du sonst auch in einer stressigen Phase tust. Typische Beispiele dafür sind Yoga-Übungen, entspannende Bäder, Massagen, ausreichend Zeit für dich selbst oder auch ein Wochenend-Urlaub mit deinem Partner, bei dem ihr dem Alltag entschwindet. 

Tipp 9: Hilfe und Rat von medizinischem Fachpersonal annehmen

Die meisten Frauen suchen regelmäßig eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen auf, um Routineuntersuchungen durchzuführen oder die Anwendung von Verhütungsmitteln zu besprechen. Deine Ärztin oder dein Arzt steht dir auch bei einem Kinderwunsch beratend zur Seite. Es ist ratsam, diese nicht erst nach einem positiven Schwangerschaftstest aufzusuchen. Wenn du schwanger werden willst, dann sind ein Gespräch und empfohlene Untersuchungen zum frühestmöglichen Zeitpunkt ratsam. Dadurch hast du auch die Möglichkeit, die Einnahme von Medikamenten zu besprechen oder dir persönliche Tipps von der Ärztin oder dem Arzt deines Vertrauens abzuholen. 


Außerdem solltest du deinen Impfstatus überprüfen. Insbesondere gegen Röteln und Windpocken ist eine Impfung vor der Schwangerschaft empfehlenswert, um mögliche Folgen an deinem Kind zu vermeiden. 

 

Ärztinnen und Ärzte besprechen mit dir auch potenzielle Faktoren, die eine Schwangerschaft erschweren können, wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion. Genauso wie eine Überfunktion kann diese zu Zyklusstörungen führen, was wiederum deine Fruchtbarkeit negativ beeinflusst. Wichtig zu wissen ist: Eine Schilddrüsenunter- oder -überfunktion sollte auch während der Schwangerschaft behandelt werden, da Schilddrüsenhormone für die Entwicklung deines Kindes von Bedeutung sind. Hashimoto-Thyreoiditis (eine Autoimmunerkrankung und Schilddrüsenentzündung) kann sich ebenso negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Grund dafür ist, dass damit eine Schilddrüsenunterfunktion einhergehen kann. Nicht immer sind sich Frauen jedoch einer solchen Erkrankung bewusst. 


Eine entsprechende Rücksprache und Beratung mit medizinischem Fachpersonal ist daher in jedem Fall von Vorteil - für deine Gesundheit, deine Chance schwanger zu werden sowie für die Gesundheit deines zukünftigen Babys. 

Wenn schwanger werden auf natürlichem Weg nicht möglich ist

Du und dein Partner wünscht euch sehnlichst ein Baby? Ihr habt euch bereits vieles über das Thema “schwanger werden” durchgelesen, doch der Schwangerschaftstest bleibt Monat für Monat negativ? In diesem Fall solltest du auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen. 


Die Reproduktionsmedizin bietet heutzutage mit Hilfe der künstlichen Befruchtung und anderen Methoden die Möglichkeit, auch bei schwerwiegenderen Ursachen den Kinderwunsch von Paaren zu erfüllen. Bevor eine mögliche Lösung gefunden wird, führen entsprechende Kinderwunschzentren und andere Anlaufstellen umfassende Gespräche und Untersuchungen durch, wie Spermiogramm-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen. Wichtig ist, dass dabei nicht nur die Frau, sondern auch immer der Mann miteinbezogen wird. 

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann zu einer wirklich großen Belastung werden. Wie lange es dauert schwanger zu werden, ist sehr individuell. Laut der offiziellen Definition liegt ein unerfüllter Kinderwunsch vor, wenn ihr seit mindestens einem Jahr regelmäßig ungeschützten Geschlechtsverkehr habt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist die Absprache mit medizinischem Fachpersonal sinnvoll. Wenn ihr jedoch schon vorher Fragen habt oder verunsichert seid, dann könnt ihr auch schon früher ärztlichen Rat einholen. In vielen Fällen kann eine frühe Rücksprache sinnvoll sein und euch dabei helfen, eurem Kinderwunsch ein Stück näher zu kommen.

Tipp 10: Auf das Alter Rücksicht nehmen

Jede Frau fühlt sich zu einem anderen Zeitpunkt bereit für ein Baby. Manche sind damit früher dran, manche später. Für diese Entscheidung spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle, darunter dein beruflicher Werdegang, deine Partnerschaft sowie natürlich auch dein persönliches Bauchgefühl. 

 

Auch dein Körper spielt bei der Altersfrage eine Rolle. Die Chance, schwanger zu werden, sinkt mit jedem Jahr. Doch keine Sorge. Wie du in der folgenden Grafik sehen kannst, sinkt die Kurve nur langsam ab. Für viele Frauen ist schwanger werden mit 30 die ideale Zeit, in der die Fruchtbarkeit noch kaum abgenommen hat und in der sie zugleich fest im Leben stehen. Schwanger werden mit 35 ist mit nur einer geringeren Fruchtbarkeit verbunden, dafür sind aus medizinischer Sicht die Risiken erhöht. Wenn du 35 Jahre oder älter bist, dann kann es passieren, dass dich deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt als Risikoschwangerschaft einstuft. Das ist jedoch kein Grund zur Panik! 


Frühere Studien ergaben, dass Mütter ab 35 Jahren ein höheres Risiko für Frühgeburten sowie für ein geringeres Geburtsgewicht des Babys haben. Finnische Forscher untersuchten bei über 123.000 Kindern im Jahr 2017, ob das erhöhte Alter der Mutter tatsächlich diese Risiken erhöht - die Studie widerlegte diesen Zusammenhang. [1] Zudem ergaben Studien, dass drei von vier Schwangeren als risikoschwanger gelten. [2] Gleichzeitig kommen 97 % der Kinder in Deutschland kommen vollkommen gesund zur Welt! [3] 


Doch zurück zum Alter der Mutter: Auch schwanger werden mit 40 ist möglich. Die Wahrscheinlich einer Schwangerschaft liegt pro Monat allerdings nur noch bei rund 5 bis 8 %. Wenn ihr unsere anderen Tipps berücksichtigt und jeden Monat eure Chance ausnutzt, dann solltet ihr diese Wahrscheinlichkeit auf jeden Fall ausnutzen und alles für die Erfüllung eures Wunsches geben! 

Das Alter der Mutter ist nicht der einzige Faktor der darüber bestimmt, ob eine Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft eingestuft wird. Zu den anderen Faktoren zählen beispielsweise chronische Erkrankungen der Mutter, das Alter des Vaters oder vorangegangene Tot-, Fehl- und Frühgeburten.  

Das Wichtigste zum Schluss: Wird eine vorliegende Risikoschwangerschaft festgestellt, dann werden deine Ärzte entsprechende Vorsorgeuntersuchungen einleiten. Sollte tatsächlich ein Risiko bestehen, dann wird dieses auf diese Weise frühzeitig festgestellt und kann entsprechend behandelt werden. Krankenkassen in Deutschland übernehmen beispielsweise die Fruchtwasseruntersuchung, wenn du 35 Jahre oder älter bist. Dank unserer weit entwickelten Medizin steht einer unbeschwerten Schwangerschaft und der Geburt eines gesunden Babys nichts im Weg. 

 

Damit beenden wir diesen Artikel und hoffen, dass dir diese Tipps und Tricks dabei helfen, deinen Kinderwunsch möglichst bald wahr werden zu lassen!  

Hebammentipp

Janette Harazin

Hebamme, Elterncoach, Autorin und Gründerin einer Hebammenpraxis

Mein Tipp an dich: Entspanne dich und konzentriere dich auch auf andere Dinge als nur auf den Wunsch, schwanger zu werden. 

Wann kann ich schwanger werden?

Wann eine Frau schwanger werden kann, hängt von ihrem individuellen Zyklus ab. Am wahrscheinlichsten tritt eine Schwangerschaft ein, wenn ihr das Zeitfenster von drei Tagen vor und einen Tag nach dem Eisprung nutzt. Der Grund dafür findet sich in der Antwort auf die Frage “Wie kann man schwanger werden”? Zu einer Schwangerschaft kommt es, wenn ein Spermium eine Eizelle befruchtet. Um es einfach auszudrücken, müssen die beiden Keimzellen daher zur gleichen Zeit am gleichen Ort aufeinander treffen. 

Kann man in den Wechseljahren schwanger werden?

Die körperlichen Veränderungen in den Wechseljahren sind von Frau zu Frau verschieden. Ob du noch schwanger werden kannst oder nicht, hängt primär davon ab, ob du noch einen regelmäßigen und ovulatorischen Zyklus hast. Anders gesagt: Auch in den Wechseljahren sind der Eisprung und eine darauffolgende Befruchtung sowie Einnistung Voraussetzung für eine Schwangerschaft.  

Kann man trotz Pille schwanger werden?

Die Pille zählt gemäß dem Pearl Index zu den sichersten Verhütungsmethoden. Dennoch kommt es vor, dass Frauen trotz der Pille schwanger werden. Grund dafür sind Fehler bei der Einnahme, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sowie Magen-Darm-Erkrankungen, die zur Ausscheidung der Pille führen. Wenn du die Vermutung hast trotz Pille schwanger zu sein, ist ein Schwangerschaftstest bei medizinischem Fachpersonal der beste Weg, um Gewissheit zu erlangen.  

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Quellenverzeichnisse

[1] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/76127/Risikoschwangerschaft-Entwarnung-fuer-aeltere-Frauen-mit-Kinderwunsch (18.03.2021; 12:10) 

 

[2] https://www.gesundheit.de/familie/schwangerschaft/risiken-komplikationen/risikoschwangerschaft-was-bedeutet-das-eigentlich (18.03.2021; 12:15) 

 

[3] https://www.leading-medicine-guide.de/behandlung/risikoschwangerschaft (18.03.2021; 12:20) 

 

[4] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Praevention/Broschueren/180816_P120841-Broschuere_Nationales_Gesundheitsziel.pdf (18.03.2021; 12:35) 

 

[5] https://www.gesundheit.gv.at/leben/eltern/schwangerschaft/vorbereitung/ernaehrung (18.03.2021; 13:00) 

 

[6] https://www.kinderwunschzentrum.org/fileadmin/media/Rauchen.pdf (22.03.2021; 16:30) 

 

[7] https://ivi-fruchtbarkeit.de/blog/verringert-stress-chancen-schwangerschaft/ (22.03.2021; 16:45) 

 

[8] https://fertilitaet.de/2020/04/19/gleitgel-und-kinderwunsch/ (22.03.2021 17:00) 

 

[9] https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Haeufiger-Sex-bei-Fertilitaetsproblemen-kein-Nachteil-299454.html (22.03.2021; 17:40) 


Bildrechte


[1] https://unsplash.com/photos/X3DZ1c7MPa4 

 

[2] https://unsplash.com/photos/bcLE7reXFLM 

 

[3] https://unsplash.com/photos/tr1po6kOWEc 

 

[4] https://unsplash.com/photos/a5EbQpl-IHw 


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