Eisprung-Anzeichen: Die 5 wichtigsten Symptome

geschrieben von:
Verena Sandner

zuletzt aktualisiert am 12.10.2021
mit wissenschaftlichen Quellen belegt

Eisprung-Anzeichen: Die 5 wichtigsten Symptome

Hast du am Tag des Eisprungs oder an den Tagen davor ungeschützten Geschlechtsverkehr, so steht deine Chance gut, dass eine Befruchtung stattfindet und du wenige Tage später schwanger bist. Doch woher weißt du, wann der Eisprung stattfindet? Eine einfache und natürliche Möglichkeit stellen wir dir im Folgenden vor: auf individuelle Eisprung-Anzeichen zu achten. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zuverlässigsten körperlichen Symptome für einen Eisprung sind ein schneller Anstieg deiner Aufwachtemperatur, ein flüssiger und spinnbarer Zervixschleim und ein höher liegender sowie weicher Muttermund.

  • Weniger zuverlässig sind Schmerzen und Ovulationsblutungen als Anzeichen für einen Eisprung.

  • Abgesehen von den körperlichen Symptomen kannst du mit einem Ovulationstest den Zeitpunkt deines Eisprung bestimmen.

Symptom #1: Schnell ansteigende Basaltemperatur als Top-Anzeichen nach Eisprung

Kein anderes Symptom beim Eisprung ist so zuverlässig wie die ansteigende Basaltemperatur (Aufwachtemperatur). Diese schwankt im Verlauf deiner Periode. Ein deutlicher Anstieg findet nach dem Eisprung statt: Pendelte die Temperatur zuvor seit dem Beginn deiner Periode bis zum Eisprung täglich um 0,1 oder 0,2 °C, so legt sie nach dem Eisprung von einem Tag auf den anderen einen steilen Anstieg von meist 0,4 °C oder noch mehr hin! 

 

Die Erklärung geht zu schnell und ist zu kompliziert? Kein Problem: In unserem Artikel über die Basaltemperatur erklären wir dir alles bis ins Detail, was du über die Basaltemperatur als eines der Eisprung-Anzeichen wissen solltest. Dort erfährst du Schritt-für-Schritt, wie du deine fruchtbaren Tage berechnen kannst. 

Basaltemperatur als Mittel zur Familienplanung und Verhütung


Symptom #2: Zervixschleim verändert seine Struktur

Der Zervixschleim ist ein im Gebärmutterhals hergestelltes Sekret, das deinen Muttermund vor dem Eindringen von Bakterien schützt. Außerdem spielt der Zervixschleim eine wichtige Rolle bei der Befruchtung. Somit ist dieses Sekret nicht gleichzusetzen mit dem Erregungsschleim. Umgangssprachlich wird der Schleim oft als Ausfluss bezeichnet, obwohl auch zwischen diesen beiden Sekreten ein Unterschied besteht. 

 

Der Zervixschleim bereitet sich jeden Monat auf eine mögliche Befruchtung vor. Aus diesem Grund verändert sich das Sekret, bevor deine fruchtbaren Tage beginnen. Dadurch gibt dir der Zervixschleim einen Hinweis darauf, wo du dich gerade in deinem Zyklus befindest. Du kannst den Zervixschleim täglich kontrollieren, indem du eine kleine Menge aus deiner Vagina entnimmst und zwischen deinen Fingern fühlst. Über den Zeitraum eines Zyklus wirst du Veränderungen in der Konsistenz feststellen: 

  • Am Ende und zu Beginn der Periode ist wenig Schleim vorhanden. Außerdem ist der Schleim flockig und klebrig. 
  • Vor dem Eisprung nimmt die Menge des Zervixschleims zu und die Konsistenz wird flüssiger. 
  • Zum Zeitpunkt des Eisprungs und wenige Tage danach ist relativ viel Schleim vorhanden. Zudem ist das Sekret flüssig, durchsichtig und spinnbar. 

Wenn du den Schleim mit deinen Fingern prüfst und ihn spinnen kannst, hast du eines der relativ sicheren Symptome für Eisprung entdeckt! Die Prüfung des Zervixschleims bildet in Kombination mit der Messung der Basaltemperatur die symptothermale Methode (STM) - ein zuverlässiges Vorgehen im Rahmen deiner natürlichen Familienplanung und Berechnung der fruchtbaren Tage. 

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Symptom #3: Muttermund wird weich und liegt höher

Das dritte und letzte der sicheren Symptome für einen Eisprung sind die Veränderungen am Muttermund. An deinen nicht fruchtbaren Tagen liegt der Muttermund tief und ist hart. Demzufolge kannst du ihn vaginal sehr gut ertasten. Ganz anders ist es kurz vor dem Eisprung, während des Eisprungs und danach: In dieser Phase liegt der Muttermund höher. Dadurch ist es deutlich schwieriger, ihn zu ertasten. Wenn du den Muttermund erreichst wirst du feststellen, dass dieser weicher ist. 

Die bisher genannten drei sicheren Symptome für Eisprung - Basaltemperatur, Struktur des Zervixschleims und Lage sowie Festigkeit des Muttermunds - sind dann am zuverlässigsten, wenn du sie täglich und über mehrere Zyklen beobachtest. Dadurch bekommst du ein Gefühl dafür, wie sich die Lage des Muttermunds und die Struktur des Zervixschleims verändern. 


Mit der entwickelten Sensibilität für Änderungen und durch die Beobachtung des Zusammenhangs mit deinem Zyklus kannst du mit ein bisschen Übung die Symptome bestens auswerten. Ein Eisprung-Kalender hilft dir dabei, deine Beobachtungen festzuhalten. 

Symptom #4: Schmerzen beim Eisprung als unsicheres Symptom

Bei einigen Frauen ist der Eisprung spürbar. Sie nehmen einen stechenden oder ziehenden Schmerz im Unterleib zum Zeitpunkt des Eisprungs wahr. Weil der Eisprung meist in der Mitte der Periode stattfindet, wird der Schmerz als Mittelschmerz bezeichnet. 

 

Eisprung-Anzeichen in Form von Schmerzen in der Brust, wie sie auf einigen Webseiten beschrieben werden, gehören hingegen ins Reich der Fabeln. Daher wird dieses Anzeichen in keiner wissenschaftlichen Quelle diskutiert. Falls du Schmerzen beim Eisprung spürst, sind diese immer im Unterleib. Obwohl der Eisprung selbst schnell vorbei ist, berichten einige Frauen von Schmerzen, die mehrere Tage andauern. 

 

Doch warum gelten Schmerzen als Anzeichen für einen Eisprung als unsicher? Das Problem daran ist, dass nicht jede Frau diese Empfindungen verspürt. Das ist völlig normal, weil eben jeder Körper individuell getaktet ist.

Der Einnistungsschmerz

Ein ähnliches Problem besteht übrigens auch beim Einnistungsschmerz: Einige Frauen verspüren 7 Tage nach dem Eisprung körperliche Anzeichen für eine Einnistung. Wenn das bei dir so ist, dann ist es auch hier dein individuelles Empfinden und absolut in Ordnung. Aus ärztlicher Sicht allerdings werden die Schmerzen in beiden Fällen - sowohl beim Eisprung als auch bei der Einnistung – widerlegt und als unsichere Symptome bezeichnet. 

Tatsache ist also: Im Verlaufe des Zyklus können die verschiedensten Arten von Schmerzen und Beschwerden (u. a. Übelkeit und Migräne) auftreten und sind sogar üblich. Von diesen Schmerzen sofort auf einen Eisprung zu schließen, wäre jedoch zu voreilig. Allerdings gibt es ein Hintertürchen für dich, das den Mittelschmerz zu einem nützlichen Symptom macht: Wenn du… 

  • deinen Zyklus über mehrere Monate hinweg beobachtest; 
  • mithilfe der zuvor genannten zuverlässigen drei Symptome den Eisprung genau bestimmst; 
  • und zum Zeitpunkt des Eisprungs in jeder Periode Schmerzen empfindest… 

…dann ist es wahrscheinlich, dass du zu jenen Frauen gehörst, für die der Eisprung tatsächlich spürbar ist. In diesem Fall kannst du die Schmerzen als ein zusätzliches Symptom für einen stattgefundenen Eisprung nutzen. Als alleiniges Symptom eignen sich die Schmerzen jedoch unter keinen Umständen. 

Symptom #5: Selten auftretende Ovulationsblutung

In seltenen Fällen tritt die Ovulationsblutung kurz nach dem Eisprung auf. Man bezeichnet sie alternativ als Eisprung- oder Mittelblutung. Frauen, die eine solche Blutung haben, haben sie meist nicht in jedem Zyklus. Weil die Ovulationsblutung sporadisch auftritt, gilt sie als sehr unsicheres Symptom für einen Eisprung. 


Außerdem ist nicht jede Blutung außerhalb der Regelblutung eine Ovulationsblutung. Allgemein werden sämtliche Arten von Blutungen, die außerhalb der monatlichen Periode auftreten, als Zwischenblutungen definiert. Hierbei kann es sich um Einnistungsblutungen, Blutungen infolge einer Gelbkörperschwäche und weitere handeln. 

Alles über die Zwischenblutung in deinem Zyklus und während der Schwangerschaft


Als Ursache für die Ovulationsblutung wird das schnelle Absinken der Östrogenkonzentration vermutet. Das Hormon ist nach dem Eisprung eventuell nicht mehr in ausreichender Konzentration vorhanden, um die Gebärmutterschleimhaut komplett zu erhalten. Ein Teil der Gebärmutterschleimhaut wird dann mit einer Blutung, eben jener Ovulationsblutung, fortgespült. Auch das Ausmaß der Blutung variiert stark. 

Ovulationstest zur Messung des Hormonspiegels bietet noch mehr Sicherheit(Noch mehr Sicherheit mit dem Ovulationstest)

Die sicherste Methode zur Feststellung eines Eisprungs ist der Ovulationstest. Im Gegensatz zur eigenständigen Untersuchung der körperlichen Symptome, die wir dir hier vorgestellt haben, ist der Test ein Verfahren der Hormonmessung. Konkret gemessen wird bei den meisten Tests die Konzentration des Luteinisierenden Hormons (LH) im Blut. Aufgrund von entsprechenden Ergebnissen bei 135 von 150 untersuchten Zyklen in einer Studie von Behre, Kuhlage et al. (2000) kann der Test als höchst zuverlässig angesehen werden. [1] 

 

Die Konzentration des Hormons LH ist mit 6-20 U/l (Units/Einheiten pro Liter) rund um den Eisprung am höchsten - und damit auch deine Fruchtbarkeit. Am besten führst du einen Eisprungkalender, in dem du den Zeitpunkt deines Eisprungs ermittelst. Wenn du ein bis zwei Tage vor dem errechneten Eisprung den Ovulationstest durchführst und das Ergebnis positiv ist, steht dein Eisprung kurz bevor. Die Basaltemperatur und weitere Symptome nach Eisprung sollten das Testergebnis bestätigen. Mit dieser Kombination eines Tests und körperlichen Eisprung-Anzeichen ermittelst du deine fruchtbaren Tage mit der maximalen Zuverlässigkeit. 

Hebammentipp

Janette Harazin

Hebamme, Elterncoach, Autorin und Gründerin einer Hebammenpraxis

Manche Frauen spüren ein Ziehen beim Eisprung. Eine Wärmflasche auf dem Rücken oder ein entspanntes Bad helfen dir in jedem Fall dabei, zu entspannen und dich wohlzufühlen.

Wie merkt man den Eisprung? 

Nur wenige Frauen bemerken den Eisprung an Schmerzen im Unterleib. Sehr selten tritt eine Ovulationsblutung ein. Die besten Symptome sind Strukturveränderungen des Zervixschleims, Änderungen der Lage und Festigkeit des Muttermunds sowie eine nach dem Eisprung schnell ansteigende Aufwachtemperatur. 

Eisprung-Symptome - wie lange? 

Die erhöhte Basaltemperatur hält nach dem Eisprung mehrere Tage an, ehe sie zum Ende der Periode absinkt. Der über längeren Zeit hohen Temperatur zum Trotz, bist du nur einen Tag nach dem Eisprung fruchtbar. Sobald du feststellst, dass der Schleim nach dem Eisprung weniger und zäher wird, bist du in der Regel nicht mehr fruchtbar. 

Eisprung-Symptome trotz Pille - was tun? 

Grundsätzlich verhindert die Pille den Eisprung. Trotzdem ist in weniger als einem Prozent der Fälle eine Schwangerschaft auch bei Einnahme der Pille möglich. Sollten Eisprung-Symptome trotz Pille eintreten, solltest du bis zur nächsten Periode ein zusätzliches Verhütungsmittel verwenden, um nicht schwanger zu werden. 

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Quellenverzeichnisse

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11098014/ (letzter Abruf: 07.02.21; 13:41 Uhr) 


Bildrechte

[1] © Pixabay - rosaelemil

[2] © Pexels - Polina Tankilevitch

[3] © Pexels - Andrea Piacquadio


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