Zur Einnistung kommt es dann, wenn eine Befruchtung stattgefunden hat und die befruchtete Eizelle sich erfolgreich in der Gebärmutterschleimhaut eingebettet hat. Dort verbleibt der Zellball und es bildet sich allmählich eine Plazenta heraus - das Lebenserhaltungssystem deines Babys! Diesen faszinierenden Prozess bis zur Entwicklung eines Embryos schildern wir dir genauer in unserem Artikel über die Einnistung.

In den folgenden Zeilen geht es speziell um eines der Symptome, die bei einer Einnistung eintreten können: die Schmerzen. Wie und ob Einnistungsschmerzen zutage treten, ist bei jeder Frau unterschiedlich. Besonders interessant dürfte an dieser Stelle sein, dass es keinen wissenschaftlichen Nachweis für das Vorhandensein dieser Schmerzen gibt. 

Solltest du deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt zum Einnistungsschmerz befragen, dann wundere dich nicht, wenn er auf Durchzug schaltet: “Wie bitte? Einnistungsschmerz als Symptom einer Einnistung? So etwas gibt es nicht.” Glaubt man den Erfahrungen von vielen Frauen, die tatsächlich wenige Tage später einen Schwangerschaftstest positiv abgelegt hatten, dann gibt es den Einnistungsschmerz doch. Wem also sollen wir glauben? 

Zuallererst ist eine korrekte Lokalisierung des Schmerzes wichtig. Wenn der Schmerz an einer komplett anderen Stelle ist, als er der Anatomie wegen sein dürfte, liegt definitiv kein Einnistungsschmerz vor. Blicken wir für einen Erkenntnisgewinn darauf, wo die Einnistung überhaupt stattfindet: 

Wir stellen fest, dass die Gebärmutter - frontal betrachtet, so wie man auf die Grafik schaut - leicht linksseitig liegt. Nicht frontal, sondern von deiner Perspektive aus, liegt die Gebärmutter leicht rechtsseitig. Daher ist ein typischer Einnistungsschmerz einseitig. Zur genaueren Beschreibung der Lage sei erwähnt, dass die Gebärmutter im kleinen Becken zwischen der Harnblase und dem Enddarm liegt. [1] 

Aufgrund der Lage der Gebärmutter wäre es naheliegend, wenn du - von dir aus gesehen - den Einnistungsschmerz rechts unter dem Bauchnabel spüren würdest. Leider geht diese plausible und einfache Theorie nicht immer auf; schließlich ist die Gebärmutter nur leicht rechtsseitig und beinahe mittig gelegen. Von daher können viele Frauen den Einnistungsschmerz nicht genau lokalisieren. Bei einigen ist der Einnistungsschmerz links, bei anderen macht sich der Einnistungsschmerz im unteren Rücken bemerkbar, wieder andere spüren ihn beidseitig. 

Dieser Punkt ist sehr individuell und weniger gut zu untersuchen als die Lokalisierung des Einnistungsschmerzes. Einige Frauen berichten von einem leichten Ziehen im Unterleib als Anzeichen für eine Einnistung. Das Ziehen dauert relativ kurz an; einige Minuten oder Stunden. 

Demgegenüber stehen gegensätzliche Erfahrungsberichte, in denen Frauen davon berichten, wie ein starker Einnistungsschmerz sich als Stechen bemerkbar machte. Der Schmerz hielt bis zu drei Tage an, wobei dessen Intensität abnahm. 

Dieser Abschnitt ist der wohl Wichtigste! Er macht dir nämlich klar, dass du einen Einnistungsschmerz nur dann richtig einordnen kannst, wenn du die Symptome in einem ganzheitlichen Kontext betrachtest. Das Problem, wenn du einen Einnistungsschmerz allein betrachtest, ist, dass Schmerzen im Unterleib bei dir des Öfteren aus anderen Gründen eintreten können. Das beste Beispiel hierfür ist dein Zyklus: Zu Beginn deiner Periode treten im Zusammenhang mit der Regelblutung Schmerzen auf. 

Nun könntest du damit argumentieren, dass aber die Blutung ein Signal dafür ist, dass die Periode begonnen hat und es sich nicht um Einnistungsschmerzen handeln kann. Tatsache ist, dass es in seltenen Fällen auch eine Einnistungsblutung gibt. Wie willst du unterscheiden, ob eine Einnistungsblutung mit Einnistungsschmerzen oder der Beginn deiner Periode vorliegt? 

Der Schlüssel dazu, dies herauszufinden, ist das Führen eines Eisprungkalenders. In diesen trägst du wesentliche Informationen über den Verlauf deines Zyklus ein - Monat für Monat. Du fängst mit dem ersten Zyklustag an und dann tritt relativ schnell die erste Regelblutung ein. Im weiteren Verlauf findest du durch tägliche Messungen der Basaltemperatur heraus, wann ein Eisprung stattfindet. 

Beim Eisprung löst sich die Eizelle aus einem Eierstock und begibt sich auf die Reise durch den Eileiter. Den Zeitpunkt deines Eisprungs festzustellen, ist insofern wichtig, als dass bei einigen Frauen Eisprung-Schmerzen auftreten. Wenn du den Zeitpunkt deines Eisprungs weißt, kannst du die Eisprung-Schmerzen als solche erkennen und verwechselst sie nicht mit dem Einnistungsschmerz. Du erkennst den Zeitpunkt deines Eisprungs mithilfe von Ovulationstests und anhand dessen, dass die Basaltemperatur in den Tagen danach deutlich ansteigt. Dies sind deine fruchtbaren Tage. 

Jetzt wird es ganz wichtig für dich: 

• Wenn du all diese Dinge erkannt und im Eisprungkalender festgehalten hast - Beginn deiner Periode und Zeitpunkt des Eisprungs - musst du, damit es zu einer Einnistung und den Schmerzen überhaupt kommen kann, an deinen fruchtbaren Tagen ungeschützten Geschlechtsverkehr haben. 
  
• Vom Zeitpunkt dieses Geschlechtsverkehrs an, dauert es bis zu 10 Tage, bis die Einnistung vollzogen ist. 
  
• Ab dem fünften Tag kann die befruchtete Eizelle als Zellball an der Gebärmutterschleimhaut angekommen sein. Spürst du zu diesem Zeitpunkt einen Einnistungsschmerz ungefähr an den beschriebenen Stellen und deine Basaltemperatur sinkt nicht gegen Ende der Periode, dann kann es sich tatsächlich um einen Einnistungsschmerz handeln. 
  

Sogar, wenn du alles Geschriebene berücksichtigst und die Symptome ganzheitlich beobachtest, ist ein Ziehen im Unterleib kein zuverlässiges Zeichen dafür, dass du schwanger bist. Mache dir also 1) keine Gedanken, wenn du keinen Einnistungsschmerz spürst; 2) keine großen Hoffnungen, wenn du glaubst, einen Einnistungsschmerz zu fühlen. 

Was generell sinnvoll ist, ist die Durchführung eines Schwangerschaftstests. Diese Tests haben eine Sicherheit von bis zu 98 %! Sie messen auf Basis des Hormons Beta-hCG, dessen Produktion zu Beginn der Schwangerschaft stark ansteigt, ob du schwanger bist oder nicht. Bist du laut Test schwanger und hast einen Einnistungsschmerz gespürt, dann weißt du mit fast 100-prozentiger Gewissheit, dass dein Gefühl dich nicht getäuscht hat - Glückwunsch, denn du wirst Mama! Ein anschließender Besuch bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt gibt dir die endgültige Sicherheit, ob du schwanger bist oder nicht. 

Wir erstellen unsere Ratgeberartikel auf der Basis von wissenschaftlichen Quellen. Dennoch möchten wir darauf hinweisen, dass sich die Angaben in keinem Fall als Ersatz für eine professionelle, ärztliche Beratung oder Behandlung eignen. Die Inhalte von miapanda.de können und dürfen daher nicht verwendet werden, um selbst eine Diagnose zu stellen und/oder eine Behandlung zu beginnen.